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Ersetzt RWE-Tochter innogy die Lufthansa im DAX?

Münster – Der Versorger innogy ist derzeit der teuerste deutsche Energiekonzern. Am Markt wird die RWE-Tochter nach dem Börsengang aktuell mit rd. 18 Milliarden Euro bewertet. Das ist deutlich mehr als die im DAX gelistete Lufthansa, die auf dem letzten Platz notiert. Steigt die innogy-Aktie also bald in den DAX auf?

Aus den zwei großen börsennotierten Energiekonzernen in Deutschland sind nun vier Aktiengesellschaften geworden: E.ON und RWE haben jeweils einen Unternehmensteil abgespalten und eigenständig an die Börse gebracht. Zunächst hatte E.ON die Kraftwerkstochter Uniper kreiert und abgekoppelt, nun ist RWE mit der Zukunftstochter innogy gefolgt. Von diesen vier Versorger-Titeln bewertet der Aktienmarkt innogy am höchsten. Doch um in den DAX zu aufzusteigen, müssen noch einige Voraussetzungen erfüllt werden.

innogy bereits höher bewertet als Lufthansa

Auf der Rangliste der teuersten Energiekonzern folgen zu aktuellen Aktienkursen hinter der innogy SE (17,9 Mrd. Euro), E.ON (12,5 Mrd. Euro), RWE (7,6 Mrd. Euro) und Uniper (3,9 Mrd. Euro). Doch für einen Platz im DAX kommt es nicht auf die gesamte Marktkapitalisierung an, sondern auf die Free Float Marktkapitalisierung. Auch der Handelsumsatz in der Aktie ist von Bedeutung. Beim Free Float relativiert sich die hohe Marktbewertung für innogy erheblich: RWE hält zunächst weiterhin rund 75 Prozent der innogy-Anteile. Daher beträgt der innogy-Streubesitz lediglich 25 Prozent, das sind bei den aktuellen Kursen etwa 4,8 Mrd. Euro. Andererseits liegt innogy in diesem Punkt bereits jetzt über den Werten von DAX-Titeln wie z.B. Lufthansa (Gesamt-Markkapitalisierung: rd. 4,3 Mrd. Euro; Free Float: rd. 3,7 Mrd. Euro).

Nach der Fast-Entry-Regel für den DAX müsste innogy sowohl bei der Free Float Marktkapitalisierung als auch beim Börsenumsatz zu den 25 größten Unternehmen zählen, um beim nächsten Anpassungstermin am 5. Dezember 2016 in den DAX aufzusteigen. Das gelingt derzeit noch nicht ganz. Doch innogy-Chef Peter Terium hat Berichten zufolge bereits durchblicken lassen, dass RWE sich irgendwann auch von weiteren innogy-Anteilen trennen könnte. Zudem könnte ein Anziehen des Aktienkurses einen DAX-Aufstieg ermöglichen. Analysten sehen teilweise noch Potenzial.

Erste Analysten-Kommentare zu innogy: Meinungen gehen auseinander

Nach dem Börsengang liegen inzwischen erste Analysten-Kommentare für das Papier der innogy SE vor. Die Kommentare von HSBC, Kepler Cheuvreux, Commerzbank und Macquarie fallen aber sehr unterschiedlich aus. Während Peter Crampton von der australischen Macquarie-Bank die innogy-Aktie mit "outperform" einstuft und das Kursziel bei 41 Euro sieht, lautet das Votum von Kepler-Cheuvreux-Experte Ingo Becker "reduce" (Kursziel: 34 Euro). Sowohl Adam Dickens von HSBC (Kursziel 39 Euro) also auch Tanja Markloff von der Commerzbank empfehlen (Kursziel 34,50 Euro) "hold".

Die innogy-Aktie, die zum Preis von 36 Euro ausgegeben wurde, gibt im Handel am Montag bislang um rund ein Prozent auf 35,65 Euro nach (14:13 Uhr, Xetra).

© IWR, 2016

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10.10.2016

 



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