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Belgischer Netzbetreiber installiert Offshore Stromstecker

Brüssel – Der belgische Netzbetreiber Elia hat die Investitionsentscheidung für das „Modular Offshore Grid“ in der Nordsee getroffen. Dabei wird der Strom aus Offshore-Windparks direkt als Wechselstrom in das belgische Stromnetz eingespeist.

Belgien legt den Grundstein für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie in der belgischen Nordsee. Der Netzbetreiber Elia, Mutterkonzern des deutschen Netzbetreibers 50Hertz, investiert in das „Modular Offshore Grid“ (MOG), den Elia auch als Offshore-Stromstecker bezeichnet.

Wechselstrom-Anbindung für Offshore-Windparks geplant

Elia plant den weiteren Ausbau der Netzanbindung in der Nordsee als MOG. Dabei wird der Strom mehrerer geplanter Meeres-Windparks in einer Umspannplattform gebündelt und als Wechselstrom über drei 220 Kilovolt(kV)-Seekabel direkt in das belgische Onshore-Netz eingespeist. Die Plattform wird etwa 40 Kilometer vor der Küste von Seebrügge entstehen und zunächst die vier geplanten Offshore-Windparks Rentel, Northwester 2, Mermaid und Seastar mit einer Gesamtleistung von 1.030 Megawatt (MW) anbinden.

MOG spart Kosten und öffnet das Offshore-Netz nach Europa

Von dem MOG erhofft sich Elia mehrere Vorteile gegenüber der bisherigen direkten Anbindung der Offshore-Windparks. Durch die Bündelung kann die erforderliche Kabellänge zudem um 40 km reduziert werden, was sowohl Kosten spart als auch den Eingriff in die Natur verringert. Auch eröffnen sich Möglichkeiten für zukünftige Anbindungen an das entstehende europaweite Offshore-Übertragungsnetz in der Nordsee. Durch die mehrfache Verkabelung können die angeschlossenen Parks auch noch dann Strom einspeisen, wenn eine der Verbindungen ausfällt. Schließlich kann mit dem MOG der Ausbau der Übertragungskapazität den Ausbauplänen der jeweiligen Windparks angepasst werden.

Elia investiert 400 Mio. Euro

„Das Modulare Netz ist ein erster Baustein für das zukünftige Nordsee-Netz und wird unsere Aktivitäten in Belgien von Onshore nach Offshore verlagern“ so Elia-CEO Chris Peeters. Das MOG schaffe zudem Chancen für die Wirtschaft, helfe bei der Entwicklung neuer Technologien und führe so zur Entstehung von hochqualifizierten Jobs, erläutert Peeters weiter. Das System soll im dritten Quartal 2019 in Betrieb gehen. Elia hat bereits Untersuchungen des Meeresbodens am vorgesehenen Standort der Plattform und entlang der Kabelrouten durchgeführt. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt für Elia etwa 400 Mio. Euro und beinhaltet neben den Konstruktionsarbeiten auch den Aufkauf von Teilen des bestehenden Windparks Rentel. Elia wird das fertige MOG als Eigentümer betreiben.

© IWR, 2017

24.04.2017

 



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