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Brennstoffzellen-Branche boomt in Deutschland

Berlin - Die deutsche Brennstoffzellen-Industrie steuert womöglich auf ein Konjunkturhoch zu. Für 2017 erwartet die Branche jedenfalls fast eine Umsatz-Verdopplung.

Die Umsätze der deutschen Brennstoffzellen-Branche sollen deutlich steigen. Der Konjunkturspiegel der Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen (AG BZ) des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) prognostiziert für das laufende Jahr auf Basis einer Industriebefragung ein Wachstum gegenüber 2016 in Höhe von 90 Prozent.

Umsatz der deutschen Brennstoffzellen-Branche steigt auf 190 Mio. Euro

Die VDMA AG BZ rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatz der Hersteller und Zulieferer aus der Produktion von Brennstoffzellen in stationären und speziellen Anwendungen in Deutschland in Höhe von etwa 190 Millionen Euro. Die Erwartungen sind gegenüber früheren Befragungen gestiegen. Im Jahr 2016 hat die Brennstoffzellen-Industrie in Deutschland Umsätze mit Brennstoffzellen-Heizgeräten und Stromversorgungsanlagen in Höhe von etwa 100 Millionen Euro erzielt.

„Basis für das Wachstum sind konsequente Kostensenkungen und erste Skaleneffekte“, erläutert Dr. Manfred Stefener, Vorstandsvorsitzender der VDMA AG BZ. „Unterstützt wird dies durch die Technologieeinführung von Brennstoff-zellen-Heizgeräten für Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland“, so Stefener weiter.

Wachstumstreiber: KfW-Programm, kritische Infrastrukturen sowie Transportanwendungen

Die Prognose wird von der BMWi-Ankündigung gestützt, das Programm 443 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) auf Mehrfamilienhäuser, Gewerbe und Contractoren auszudehnen. Zudem werden Brennstoffzellen verstärkt zur Stromversorgung von kritischen Infrastrukturen wie dem Behördenfunk eingesetzt. Eine immer größere Rolle spielen auch Zulieferer von Komponenten für Transportanwendungen. Mangels Daten sind die Fahrzeughersteller selbst in der VDMA-Prognose noch nicht berücksichtigt. Für die Zukunft erwartet die Branche weiter hohe zweistellige Wachstumsraten beim Umsatz bis auf 2,6 Milliarden Euro im Jahr 2022.

Marktvolumen in Deutschland steigt rasant

Für das Jahr 2017 erwarten die deutschen Hersteller etwa 5.000 stationäre Brennstoffzellen zur Hausenergie- und kritischen Stromversorgung zu produzieren, nach knapp 1.900 Systemen im Jahr 2016. Dazu kommen noch über 2.000 überwiegend kleine Systeme zur Bordstromversorgung und für andere spezielle Anwendungen (2016: rd. 1.500). Bis 2022 soll die Zahl der Brennstoffzellen-Heizgeräten und Netzersatzanlagen auf über 90.000 steigen, die Zahl der produzierten kleinen Systeme und Spezialanwendungen auf knapp 20.000.

Gemeinsam mit zahlreichen größeren Anlagen in Gewerbegebäuden und Industrieanwendungen wird im Jahr 2022 ein Brennstoffzellen-Marktwachstum in Deutschland von über 100 Megawatt (MW) erwartet. 2017 erwartet die VDMA AG BZ ein Wachstum von 4,9 MW (2016: 3,2 MW).

Weltweites Marktwachstum mit starkem Trend zu Transportanwendungen

Noch stärker zieht das weltweite Marktwachstum an. So wurden nach einer Branchenbefragung des Beratungsunternehmens E4tech im Jahr 2016 global etwas über 60.000 Brennstoffzellen-Systeme produziert, was einer elektrischen Leistung von zusammen knapp 500 MW entspricht. „Während Brennstoffzellen-Heizgeräte aus Japan die Stückzahlen dominieren, tragen große stationäre Brennstoffzellen aus den USA, sowie Brennstoffzellen-Autos aus Japan und Korea hauptsächlich zu den Megawattsummen bei“ so Franz Lehner, Senior Consultant bei E4tech. „Fahrzeuge holen bei Stückzahlen wie Megawatt stark auf und werden absehbar global den Absatz dominieren.“

© IWR, 2017

28.04.2017

 



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