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Speicherprogramm der KfW beschleunigt Marktentwicklung

Frankfurt - Seit März 2016 läuft das aktuelle Förderprogramm Erneuerbare Energien "Speicher" der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Nach dem aktuellen Jahresbericht zum Speichermonitoring zeichnet sich offenbar eine Veränderung bei den Endkunden ab.

In dem 114 Seiten starken Monitoringbericht zur Evaluierung des Solarstromspeicher-Programms analysieren die Gutachter die Entwicklung des PV-Speichermarktes. Im Vergleich zu den Vorjahren gewinnt demnach die Wirtschaftlichkeit der Systeme zunehmend an Bedeutung.

Bereits 61.000 dezentrale Solarstromspeicher installiert

Die Förderung für stationäre Batteriespeicher für Solarstrom erfolgt im Rahmen des KfW-Programms durch zinsgünstige Kredite sowie durch Tilgungszuschüsse von bis zu 25 Prozent der Investitionskosten. Nach dem Speicher-Monitoringbericht wurde 2016 fast bei jeder zweiten kleinen Photovoltaik (PV)-Anlage (bis 30 kW) auch ein zusätzlicher Batteriespeicher installiert. Ende April 2017 waren insgesamt etwa 61.000 dezentrale Solarstromspeicher mit einer nutzbaren Speicherkapazität von zusammen 400.000 Kilowattstunden (kWh) an die Niederspannungsnetze in Deutschland angeschlossen.

Mehr Betreiber erwarten wirtschaftlichen Betrieb des Speichersystems

Nach dem Bericht sind die Endkundenpreise für Lithium-Ionen-Speichersysteme in den letzten Jahren um über 50 Prozent gesunken. Inzwischen betragen sie im Durchschnitt weniger als 1.500 Euro pro Kilowattstunde (kWh). Aufgrund des Einstiegs weiterer Player auch aus der Automobilindustrie sei von weiteren Preissenkungen auszugehen. Lithium-Ionen-Akkus beherrschen dabei den Markt mit einem Anteil von derzeit über 95 Prozent.
Das begünstigt auch die Entscheidung der Kunden für einen PV-Speicher. Der Großteil der Betreiber von kleineren PV-Anlagen entscheide sich für einen Batteriespeicher, um einen Beitrag zur Energiewende zu leisten und um sich gegen langfristig steigende Strompreise abzusichern. Für viele Betreiber stehe zudem auch das Interesse an der Technik im Vordergrund, heißt es in dem Monitoringbericht. Gestiegen sei in den letzten Jahren aber auch die Erwartung an die Wirtschaftlichkeit. Während 2013 nur rund 50 Prozent an einen wirtschaftlichen Betrieb des Systems geglaubt haben, ist dieser Anteil inzwischen auf rund 60 Prozent angestiegen.

Umfrage: Batteriespeicher auf dem Vormarsch

Diese Erwartungen passen auch zu den Ergebnissen einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Ökoenergieversorgers Lichtblick aus Hamburg. Demnach rechnen knapp 75 Prozent der befragten Bürger damit, dass die Nutzung von Batteriespeichern zukünftig weiter steigen wird. 42 Prozent der Befragten meinen, dass die Batterien bis 2025 einen Durchbruch erleben werden. Ungefähr jeder neunte Bundesbürger gibt an, dass er bis 2020 von einem Durchbruch der Batteriespeicher ausgeht. „Wer heute eine PV-Anlage auf seinem Dach installiert, sollte direkt auch einen Batteriespeicher mit einplanen. Die Speicherkapazität steigt und die Preise fallen. Bis 2020 sollen sie im Vergleich zu 2015 um 45 Prozent fallen“, so Lichtblick Geschäftsführer Gero Lücking.

© IWR, 2017


26.07.2017

 



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