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Nordex streicht bis zu 500 Stellen

Hamburg – Der deutsche Windenergieanlagen-Hersteller reagiert auf eine weiterhin rückläufige Nachfrage mit Kosteneinsparungen und Stellenabbau. Bis zu 500 Jobs sollen gestrichen werden.

Wie die Nordex SE mitteilt, sei das Kostensenkungsprogramm eine Reaktion auf die weiterhin rückläufige Nachfrage und stark veränderte Marktbedingungen im Kernmarkt Deutschland sowie in weiteren europäischen Ländern. Die Aktie springt nach der Mitteilung des RENIXX-Unternehmens kurz in die Gewinnzone, ohne sich dort zu halten.

Stellenabbau von bis zu 500 Arbeitsplätzen

Der Windenergieanlagen-Hersteller mit Hauptsitz in Rostock und Verwaltungszentrale in Hamburg betont, das Einsparprogramm bereits angekündigt zu haben. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen Anfang August hatte Nordex "verstärkte Disziplin bei den Kosten" angekündigt. Nach dem nun vorgestellten Kostensenkungsprogramm ist neben geplanten Einsparungen bei Materialkosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen auch eine Senkung des Personalaufwands vorgesehen. Insgesamt will Nordex 45 Mio. Euro einsparen. Davon entfallen 21 Mio. Euro auf Materialkosten und sonstige betrieblichen Aufwendungen sowie 24 Mio. Euro auf Personalkosten. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen die Arbeitnehmervertretungen jetzt über einen Stellenabbau „von bis zu 400 bis 500 Arbeitsplätzen“ in Europa informiert. Diese Kürzungen sollen bis Ende des laufenden Jahres umgesetzt werden.

Nordex-Jobs fallen vor allem in Deutschland weg

Vom Stellenabbau sind hauptsächlich Standorte in Deutschland und in geringerem Umfang andere europäischen Niederlassungen betroffen. Ziel sei es, den notwendigen Personalabbau so sozialverträglich wie möglich zu realisieren. Dabei rechnet der Konzern im Geschäftsjahr 2017 mit einmalig anfallenden Kosten im unteren zweistelligen Millionenbereich. Derzeit sind weltweit rund 5.200 Mitarbeiter in der Gruppe beschäftigt, rund 48 Prozent (2.500) davon in Deutschland. Vom Stellenabbau ausgenommen sind die Geschäftsbereiche, mit denen Nordex zukünftiges Wachstum sichern will.

Nordex-CEO bezeichnet Kapazitätsanpassung als unvermeidbar

José Luis Blanco, CEO der Nordex SE: „Der globale Markt für Windenergie expandiert mittelfristig wieder stärker. Allerdings ist er gleichzeitig von Systemumstellungen, starkem Preisdruck und einer Verschiebung des Wachstums von den etablierten Märkten zu den Schwellenländern geprägt. In den europäischen Kernmärkten zeichnen sich aktuell eine stagnierende bis rückläufige Entwicklungen ab, die uns vor Herausforderungen stellt.“ Trotz einer guten Aufstellung und bereits erfolgreich eingeleiteter Maßnahmen, müsse man weitere kurzfristig wirksame Einsparungen realisieren. Eine Kapazitätsanpassung sei zwar schmerzhaft, aber unvermeidbar, so Blanco.

Nordex-Aktie nur vorübergehend in der Gewinnzone

Die Nordex-Aktie ist im Xetra-Handel nach der Veröffentlichung der Mitteilung zunächst kurz in die Gewinnzone bis auf gut 11,40 Euro angestiegen, aber inzwischen wieder zurückgefallen, so dass auf Tagessicht nun wieder ein Kursminus von 0,8 Prozent auf 11,16 Euro zu Buche steht. Ähnlich ist der Verlauf der Nordex-Aktie an der Stuttgarter Börse, an der das papier aktuell bei 11,15 Euro gehandelt wird (-1,3 Prozent, Stand 15:05 Uhr).

© IWR, 2017


05.09.2017

 



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