Energiefirmen.de

Branchenportal der Energiewirtschaft

PlanET 4 1280 256

Brennelemente aus Atomkraftwerk Krümmel im Zwischenlager

Kiel - Aus dem abgeschalteten Atomkraftwerk Krümmel befinden sich seit dem 5. Oktober 2017 alle bestrahlten Brennelemente im Standort-Zwischenlager. Eine wesentliche Voraussetzung für den AKW-Rückbau ist jetzt gegeben.

Seit 2009 ist das Atomkraftwerk (AKW) Krümmel bereits abgeschaltet. Die Vattenfall-Betreibergesellschaft beantragte im August 2015 bei der schleswig-holsteinischen Reaktorsicherheitsbehörde die Stilllegung und den Abbau des Kernkraftwerks. Nun sind knapp 1.000 Brennelemente aus dem Lagerbecken in ein neu gebautes Zwischenlager gebracht worden.

Brennelemente - Einlagerungskampagne dauerte ein Jahr

989 Brennelemente aus dem zurückliegenden Reaktorbetrieb sind von der Vattenfall-Betreibergesellschaft binnen eines Jahres mit Zustimmung der Reaktorsicherheitsbehörde dem Brennelement-Lagerbecken entnommen, in insgesamt 20 Castor-Behälter eingeladen und schließlich in das Zwischenlager verbracht worden. Insgesamt befinden sich in dem für 80 Castor-Behälter konzipierten Lagergebäude jetzt 41 Behälter mit 2081 Brennelementen, die sämtlich aus dem Betrieb des Kernkraftwerks Krümmel stammen. Die Aufbewahrung im Standortzwischenlager ist für 40 Jahre (gerechnet vom Datum der ersten Einlagerung) genehmigt. Im Anschluss ist eine Überführung in ein noch zu suchendes Atommüll-Endlager vorgesehen.

AKW Krümmel: Lösung für Sonderbrennstäbe in Sicht

Im Lagerbecken des AKW Krümmel sind derzeit noch 78 Einzelbrennstäbe, die im Laufe der Betriebszeit wegen festgestellter Auffälligkeiten aus einzelnen Brennelementen entnommen wurden sowie ein bestrahltes, noch zu demontierendes Brennelement mit 76 Brennstäben. Dieses kann aufgrund einer geometrischen Abweichung nicht in einen Castor-Behälter eingebracht werden. Für die Entsorgung dieser insgesamt 154 Sonderbrennstäbe hat die Betreibergesellschaft die Einlagerung in spezielle Köcher beantragt, die wiederum dann in einem Castor-Behälter untergebracht werden sollen. Das Genehmigungsverfahren für die Einlagerung von defekten Einzelstäben in einem Castor ist als Pilotverfahren für weitere Kernkraftwerke beim zuständigen Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit anhängig. Die Abkürzung Castor steht für „cask for storage and transport of radioactive material“, also ein Behälter zur Aufbewahrung und zum Transport radioaktiven Materials.

© IWR, 2017


09.10.2017

 



Jobs & Karriere - Energiejobs.de
Veranstaltungen - Energiekalender.de

Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen