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BMWi und BDEW begrüßen Ergebnisse der Offshore-Ausschreibung

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Bonn – Die Bundesnetzagentur hat am vergangenen Freitag (27.04.2018) die Ergebnisse der zweiten Offshore-Ausschreibung veröffentlicht. Insgesamt sechs Projekte mit einer Gesamtkapazität von 1.610 Megawatt (MW) haben einen Zuschlag erhalten.

Von den bezuschlagten Projekten der zweiten Offshore-Ausschreibung befinden sich jeweils drei in der Nord- bzw. Ostsee. Die Gebotswerte der bezuschlagten Projekte liegen in einer Bandbreite zwischen 0,00 Cent / kWh und 9,83 Cent / kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert beträgt 4,66 Cent / kWh. BMWi und BDEW sehen die Erneuerbaren Energien beim Wettbewerb auf Kurs.

Hohe Bandbreite der Gebotswerte zwischen 0,00 und 9,83 Cent / kWh
Bezuschlagt wurden Projekte von

  • Iberdrola (Baltic Eagle: 476 MW; Wikinger Süd: 10 MW),
  • Orsted (Borkum Riffgrund West I: 420 MW; Gode Wind 04: 131,75 MW)
  • Innogy (Kaskasi: 325 MW) und
  • KNK Wind (Arcadis Ost 1: 247 MW, ursprünglich bis zu 348 MW).
Details über die Gebotswerte der einzelnen Projekte liegen bislang nur zum Teil vor: Das teuerste Projekt ist der Orsted-Windpark Gode Wind mit 9,83 Cent / kWh. Der Windpark Balitc Eagle von Iberdrola hat den Zuschlag bei einem Gebotswert von 6,4 Cent / kWh erhalten. Bei 0 Cent liegt der Gebotswert für das Orsted-Projekt Borkum Riffgrund West I und Medienberichten zufolge bei der 10 MW-Ergänzung des Windparks Wikinger Süd von Iberdrola.

BMWi und BDEW begrüßen Ausschreibungsergebnisse
Die Ergebnisse der Ausschreibung wurden vom Bundeswirtschaftsminsterium und BDEW begrüßt. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Thomas Bareiß, sieht in dem Ergebnis die Kosteneffizienz der Offshore-Windenergie bestätigt: „Der durchschnittliche Zuschlagswert von 4,66 ct/kWh ist ein gutes Indiz für die Kosteneffizienz von Wind-Offshorestrom und spricht zudem für die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien.“

Auch Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sieht die Ausschreibung positiv: „Der durchschnittliche Zuschlagswert der jüngsten Auktionsrunde beweist einmal mehr, dass die Erneuerbaren Energien zunehmend wettbewerbsfähig werden. Die erneut niedrigen Gebote für Windkraftanlagen auf See zeugen von Vertrauen auf das zukünftige Strompreisniveau sowie entsprechende technologische Entwicklungen.“ Kapferer mahnt mit Blick auf die bezuschlagten Null-Cent-Gebote eine Anpassung am Gesetzesrahmen an. Er fordert die Schaffung klarer Kriterien, damit eine Differenzierung zwischen den Null-Cent-Geboten möglich wird. Der weitere Zubau der Offshore-Windenergie dürfe nicht dem Los überlassen werden, so Kapferer.

Offshore-Verbände setzen auf Anhebung der Offshore-Ausbauziele
Die Offshore-Verbände fordern vor dem Hintergrund der Ausschreibungsergebnisse eine Beschleunigung des Offshore-Ausbaus. Mit der zweiten Ausschreibung blieben aktuell mindestens 800 MW an bestehenden Netzanbindungssystemen frei, von denen 650 MW kurzfristig wirtschaftlich nutzbar wären. Dazu sollte zeitnah eine zusätzliche Ausschreibung stattfinden. Um das Ziel von 65 Prozent Erneuerbaren Energien bis 2030 zu erreichen, ist die Bundesregierung aus Sicht der Branche zudem gefordert, die Offshore-Ausbauziele nach oben zu öffnen. Ein Ausbau von mindestens 20 GW statt dem heutigen offiziellen Ausbauziel von 15 GW bis 2030 sei erforderlich, 30 GW bis 2035 ist als Beitrag zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele Deutschlands nötig, so die Verbände.


© IWR, 2018


30.04.2018

 



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