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DLR untersucht Wandel zum E-Auto auf den Standort Baden-Württemberg

© DLR e.V.© DLR e.V.

Stuttgart - DLR-Forscher untersuchen in einer Strukturstudie, wie sich Elektromobilität und Digitalisierung auf den Automobilstandort Baden-Württemberg auswirken. Im Fokus stehen die Auswirkungen der Elektrifizierung auf Wertschöpfung und Beschäftigung.

Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben für eine Studie im Auftrag der Landesagentur e-mobil BW gemeinsam mit dem IMU Institut und der Bridging IT untersucht, wie sich die beiden Megatrends Elektromobilität und Digitalisierung auf den Automobilstandort Baden-Württemberg auswirken.

Elektromobilität: Strukturwandel wird in Deutschland sichtbar werden
Die DLR-Studie beschreibt mögliche Veränderungen, leitet Herausforderungen und Chancen ab, um so eine aktive und positive Gestaltung des Wandels in Politik, Gesellschaft und Industrie zu unterstützen. Im Fokus stehen die Auswirkungen der Elektrifizierung auf Wertschöpfung und Beschäftigung, teilte das DLR mit. "Der Transformationsprozess zur Elektromobilität kann trotz des Strukturwandels bei der Beschäftigung wichtige Impulse geben, um die industrielle Stärke Baden-Württembergs weiter auszubauen", fasst DLR-Wissenschaftler Benjamin Frieske, der die Studie federführend betreut hat, zusammen. Eine zentrale Rolle wird dabei spielen, inwieweit es gelingt, Baden-Württemberg als Leitmarkt und Leitanbieter für nachhaltige Mobilität und damit zum Vorreiter im Bereich Elektromobilität zu machen, so die Studie weiter.

DLR-Forscher stellen zwei Szenarien vor
Für die Studie haben die DLR-Forscher zwei Szenarien – "progressiv" und "Business-as-usual" erstellt, die die Zukunftsbilder des Strukturwandels und des Markthochlaufs der Elektromobilität in Europa bis ins Jahr 2030 abbilden. Das Eintreten der Szenarien ist vor allem von Faktoren abhängig, die Baden-Württemberg kaum beeinflussen kann, u.a. Entwicklung der Batteriekosten, CO2-Grenzwerte. Im progressiven Szenario mit hoher Preissenkung bei Batterien könnten im Jahr 2030 rund 51 Prozent aller Neuwagen rein elektrisch betrieben sein – im Szenario Business-as-usual hingegen nur 15 Prozent. Während ein konventionelles Fahrzeug mit Verbrennungsmotor im Jahr 2015 noch einen Kostenvorteil von 10.000 Euro aufwies, ist es 2030 im progressiven Szenario 1.000 Euro teurer als ein batterieelektrisches.

Hohe Abhängigkeit vom Antriebsstrang: Auswirkugen auf die Beschäftigung in Baden-Württemberg
Der Wandel im Automobilsektor trifft besonders die antriebslastige Produktion im Südwesten. Die im gesamten Branchendurchschnitt eher moderaten Beschäftigungseffekte sind sehr unterschiedlich verteilt: Die rund 70.000 Mitarbeiter in den baden-württembergischen Produktionswerken, die direkt vom Antriebsstrang abhängen, sind besonders betroffen. Im progressiven Szenario ist im Durchschnitt die Hälfte der Arbeitsplätze beeinträchtigt. Insgesamt wären fast 40.000 Beschäftige vom Ende des Verbrennungsmotors negativ betroffen, während rund 8.000 neue Arbeitsplätze durch Elektrokomponenten entstehen könnten. Im Szenario Business-as-usual sind fast 27 Prozent Mitarbeiter von antriebsstrangnahen Produktionswerken von Veränderungen beeinträchtigt. Selbst wenn es gelingt, alle in Baden-Württemberg gefertigten neuen Elektromobilitätskomponenten in den vom Antriebsstrang abhängigen Produktionswerken zu fertigen, sind dennoch rund 20 Prozent der Beschäftigten negativ betroffen, so das Fazit der DLR-Studie.

© IWR, 2019


21.03.2019

 



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