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Deutsche Wirtschaft warnt vor schleppendem Windenergie-Ausbau

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Berlin - Der Ausbau der Windenergie in Deutschland ist ins Stocken geraten. Aus Sicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) eine alarmierende Entwicklung.

Die Wirtschaft ist besorgt über das "Schneckentempo" bei der Windenergie. Der DIHK als Dachorganisation der Industrie- und Handelskammern (IHK) hat den Status quo sowie die Ursachen der Stagnation analysiert und erste Vorschläge entwickelt.

Deutschland wechselt beim Ausbau der Windenergie von der Übholspur auf den Standstreifen
Im ersten Halbjahr 2019 seien nur Windkraftkapazitäten von 280 Megawatt neu errichtet worden, während es im gesamten Vorjahr noch 2.500 Megawatt waren, so der DIHK. Zudem führten die stockenden Genehmigungen für neue Projekte dazu, dass der Ausbau auf absehbare Zeit niedrig bleibe. "Beim Ausbau der Windenergie an Land ist Deutschland von der Überholspur auf den Standstreifen gewechselt", fasst der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks die Lage zusammen. Mit diesem Tempo könne die Bundesregierung die selbstgesteckten Ziel beim Klimaschutz und bei den erneuerbaren Energien nicht erreichen.

Windenergie in Land zählt zu den "signifikanten" Quellen
Die Unternehmen seien "von diesem Schneckentempo direkt betroffen", erläutert Dercks. Dies gelte nicht nur für Windanlagen-Hersteller und damit verbundene Lieferanten, sondern auch für alle anderen Betriebe. "Deutschland steigt bis 2022 aus der Kernenergie aus und plant die Beendigung der Kohleverstromung auf deutschem Boden bis 2038. Der Strom, soweit im Inland produziert, muss dann aus anderen Quellen kommen. Zu diesen Quellen gehört die Windkraft an Land – und zwar nicht nur unter 'ferner liefen', sondern mit einem signifikanten Beitrag." Versorgungssicherheit sei für alle Unternehmen entscheidend, so Dercks.

Vorschläge des DIHK zum Ausbau der Windenergie in Deutschland
Mit Blick auf die aktuelle politische Diskussion schlägt der DIHK einen 6-Punkte-Plan vor: 1. eine massive Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren, 2. die Schaffung bundesweit einheitlicher Regeln für Abstände zur Wohnbebauung, die den weiteren Ausbau nicht hemmen, 3. die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Flächenkonkurrenzen, 4. ein stärkerer Ausbau von Wind im Wald, 5. eine flexible Gestaltung der Auktionsvolumina, 6. die Beschleunigung des Zubaus von Photovoltaik.

© IWR, 2019


29.08.2019

 



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