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Solarboom zieht an Europa vorbei

Brüssel – Während die Solarenergie weltweit boomt, bricht die Nachfrage in Europa deutlich ein. Der europäische Solarverband fordert nun einen neuen Investitionszyklus.

Während die weltweit installierte Photovoltaik(PV)-Leistung in 2016 die Marke von 300.000 Megawatt (MW) überschritten hat, bricht der europäische Solarmarkt ein. Der Solarverband Solarpower Europe bringt daher konkrete Vorschläge in die Verhandlungen um die neue europäische Energiestrategie ein.

Solarenergie boomt weltweit – europäischer Markt bricht ein

Der weltweite Solarmarkt ist im Jahr 2016 um 49 Prozent auf 76.100 MW gewachsen (2015: 51.200 MW). Das ist das Ergebnis der ersten Schätzungen von Solarpower Europe. Fast die Hälfte (45 Prozent) des weltweiten Solarzubaus entfiel 2016 auf China. Der PV-Markt in dem Riesenreich legte um 125 Prozent auf 34.200 MW zu (2015: 15.200 MW). Zweitgrößter Markt (19 Prozent) sind die USA mit einem Zubau von gut 14.000 MW (2015: 7.300 MW). Japan belegt mit einem Marktanteil von elf Prozent bzw. 8.600 MW den dritten Rang (2015: 11.000 MW). Der europäische Solarmarkt bricht nach den Daten von Solar Europe im Jahr 2016 dagegen um 20 Prozent auf 6.900 MW ein (2015: 8.600 MW). Das entspricht noch neun Prozent des weltweiten Marktes. 2015 lag der Marktanteil noch bei etwa 16 Prozent.

Europa für den nächsten Investitionszyklus bereit

Der europäische Solarverband fordert daher die Politik zum Handeln auf. Das Jahr 2016 werde als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem in Teilen der Welt die ersten Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPA) für Solarenergie als günstigste Energiequelle abgeschlossen wurden, erläutert James Watson, CEO von Solarpower Europe. Es sei damit die Zeit für den nächsten Investitionszyklus im europäischen Energiesektor gekommen.

Solarverband fordert bessere Marktbedingungen für Solarenergie und Speicher

Der Verband appelliert an das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedsstaaten, bei den Verhandlungen um die zukünftige Ausrichtung der europäischen Energiepolitik (EU-Winterpaket bzw. Clean Energy Package) die Solarenergie zu berücksichtigen. Konkret fordert der Verband unter anderem die Anpassung der Marktregeln an die variable Solarenergie sowie die Schaffung flexibler lokaler Märkte, um die Dienste von Solarenergie und Speichern angemessen zu vergüten. Auch werden starke Rahmenbedingungen für den Eigenverbrauch benötigt, um Konsumenten und Gemeinden in den Fokus der europäischen Energie-Transformation zu stellen.

„Nachdem Europa so viele Regionen auf der Welt inspiriert hat, muss es nun seine eigene Inspiration neu finden und als Führer bei der Energie-Transformation dienen“, fordert Alexandre Roesch, Policy Direktor bei Solarpower Europe. „Wir müssen ein großes Industrieprojekt um die Solarenergie und die Erneuerbaren errichten.“

© IWR, 2017

07.02.2017

 



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