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Energieversorger Verbund bläst Verkauf von Gaskraftwerk überraschend ab

Wien – Der österreichische Stromversorger Verbund versucht seit 2015, das hochmodere aber defizitäre Gas-Kombikraftwerk Mellach zu verkaufen. Nun legt die Verbund AG den Verkaufsplan ad acta, stattdessen soll das Kraftwerk auf andere Weise Geld verdienen.

Etwa eineinhalb Jahre lang versuchte die ansonsten vor allem auf Wasserkraft spezialisierte Verbund AG, deren Aktie auch im regenerativen Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World gelistet ist, das 2011 errichtete Gaskraftwerk Mellach zu verkaufen. Da dies nicht erfolgreich war, prüft der österreichische Versorger nun weitere Verwendungsmöglichkeiten.

Angebote zu gering – Verbund beendet Mellach-Verkauf

Das Management der Verbund AG hat beschlossen, den Verkaufsprozess für das Gaskraftwerk Mellach in der Steiermark zu beenden. Die Kauf-Angebote der potenziellen Käufer haben nicht den Erwartungen des Managements entsprochen. Für den künftigen Einsatz sind nun „neue Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der regulatorischen Ausgestaltung der Netzreserve zu evaluieren“, so Verbund.

Das 2011 errichtete Kraft-Wärme-Kopplungs(KWK)-Kraftwerk mit einer Leistung von 832 Megawatt (MW) war wegen teurer Gaslieferverträge und niedriger Strompreise zu einer Belastung für Verbund geworden. Mehrfach hat der Betreiber Millionenbeträge auf das Kraftwerk abgeschrieben.

Neue Gasverträge und mögliche Netzreserve erhöhen Wirtschaftlichkeit

Die Bedingungen scheinen sich nun jedoch verbessert zu haben. So konnte Verbund im Spätsommer 2016 eine Einigung mit dem Gaslieferanten Econgas erzielen. Zudem sollen nach Medienberichten im Rahmen der geplanten Reform des österreichischen Ökostromgesetzes die Vergütungsmöglichkeiten für Kraftwerke in der Reserve verbessert werden.

© IWR, 2017

16.03.2017

 



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