Energiefirmen.de

Branchenportal der Energiewirtschaft

TÜV Süd übergibt Zertifikat für neue Offshore-Tragstruktur

© TÜV Süd© TÜV Süd

München / Bilbao, Spanien - Verglichen mit dem Aufbau von Windenergieanlagen an Land ist die Errichtung an Offshore-Standorten mit erheblich mehr Aufwand verbunden. Für eine deutliche Beschleunigung der Errichtung auf See könnte ein neuartiges Schwimmfundament sorgen, das jetzt vom TÜV Süd zertifiziert wurde.

Beim Bau von Offshore-Windparks werden für die Errichtung der Gründungsstrukturen und Windenergieanlagen Errichterschiffe oder Hubinseln eingesetzt. Wenn sich die Entwicklung eines Industriekonsortiums unter der Leistung der spanischen Esteyco bewährt, könnte sich der Installationsprozess künftig stark verändern.

Konsortium kombiniert Fundament und Teleskopturm für Tragstruktur
Ein von der spanischen Ingenieur- und Beratungsgesellschaft Esteyco geführtes Industriekonsortium hat im Rahmen des Pilotprojektes Elisa/Elican ein beim Transport schwimmendes Offshore-Fundament entwickelt, das mit einem Teleskopturm kombiniert wird. Während des Ausschwimmens dient das Fundament als Schwimmkörper. Der Teleskopturm ist eingefahren, um die Schwimmstabilität der Plattform zu verbessern. Bei der Installation wird das Fundament der Tragstruktur auf den Meeresgrund abgesenkt und der Teleskopturm ausgefahren. Im Rahmen dieses Projekts hat TÜV SÜD eine neue Zertifizierung entwickelt, um den sicheren und zuverlässigen Einsatz der Tragstruktur zu ermöglichen. Das Zertifikat wurde auf der WindEurope 2019 in Bilbao übergeben.

Das Pilotprojekt ist eine Vorstufe der Entwicklung eines Schwimmfundaments, das auch im Betrieb als schwimmende, am Meeresboden verankerte Tragstruktur der WEA dient. „Mit dem von Esteyco entwickelten Konzept lassen sich Offshore-WEA wesentlich kostengünstiger realisieren“, sagt Florian Singer, Projektleiter auf Seite der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. „Zum einen kann die gesamte Struktur im Trockendock aus vorgefertigten Elementen zusammengesetzt werden, zum anderen ist für den Transport und die Installation kein kostenintensiver Einsatz von Errichterschiffen und Kränen notwendig.“

Installations-Turm bereits mit Offshore Innovation Award ausgezeichnet
Das Industriekonsortium wurde für seine Entwicklung im Rahmen der 16. Hamburg Offshore Wind Conference (HOW 2019) auch mit dem ersten Offshore Innovation Award ausgezeichnet. Insgesamt hatten sich acht Projekte bzw. Unternehmen aus dem In- und Ausland beworben. Die Teilnehmer der 16. HOW stimmten live nach den Präsentationen der vier Nominierten aus der Short List über den Gewinner ab, der neben der Ehre 2.000 Euro Preisgeld gewann. Zu den Bewertungskriterien für die Vorauswahl für den Offshore Innovation Award 2019 gehörten der praktische Nutzwert und der Markterfolg, das Ausmaß der (technischen) Innovation, das Potenzial für deutliche Kostensenkungen bei Offshore-Windparks, der fachliche Gesamteindruck sowie die praktische Anwendbarkeit.

© IWR, 2019


02.05.2019

 



Jobs & Karriere - Energiejobs.de
Veranstaltungen - Energiekalender.de

Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen