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Klima: Januar bis April 2019 in Deutschland viel zu warm

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Münster - Bereits der Sommer 2018 war gerpägt durch eine Reihe von extremen Wetterereignissen. Die Rekordhitze ist vielen noch in Erinnerung. Auch im Jahr 2019 setzt sich der Trend hoher Monats-Temperaturwerte weiter fort.

In den ersten vier Monaten Januar bis April 2019 waren die Temperaturen in Deutschland in jedem Monat zu hoch. Das geht aus einer Auswertung der Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor.

Temperaturen Januar bis April 2019: 2,5 Grad über dem langjährigen Mittel
Nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurde im April 2019 in Deutschland eine Durchschnittstemperatur von 9,6 Grad ermittelt. Das sind 2,2 Grad über dem langjährigen Durchschnitt der international gültigen Referenzperiode (1961-1990). Der bisherige Rekordmonat ist der Februar 2019, der mit einem Mittelwert von 4,0 Grad um satte 3,6 Grad zu warm war. Platz 2 erreicht bisher der März 2019, der mit 6,6 Grad im Temperatur-Mittel um 3,1 Grad zu hoch ausgefallen ist. Selbst der Januar lag um 1,1 Grad über dem langjährigen Durchnittswert. In der Betrachtung der Monate Januar bis April 2019 ergibt sich, dass das Temperaturniveau des Jahres 2019 über alle vier Monate betrachtet bereits um 2,5 Grad zu hoch ausgefallen ist.

Wetterextreme und die Rolle des Jetstreams
Der Jetstream ist ein starker Wind, der sich in etwa 10 Kilometern Höhe bewegt und große Wettersysteme von West nach Ost transportiert. Der Jetstream entsteht dadurch, dass warme Luft aus den Tropen in die kalten Regionen nach Norden fließt und durch die Erdrotation (als Westwind) abgelenkt wird. Je höher der Temperaturunterschied zwischen der warmen und der kalten Luft in den Polarregionen, ummso stärker fällt der polare Jetstream-Wind aus. Von dem Jetstream werden beispielsweise die Tiefdruckgebiete wie an einer Perlenschnur mitgezogen (typischer Westwind) und diesen Rückenwind nutzen auch Piloten aus, wenn sie aus den USA nach Europa fliegen. Der Jetstream hat erhebliche Auswirkungen und Einfluss auf das Wetter in Deutschland.

Warum der Jetstream jetzt öfter schwächelt
Die stärke des Jetstreams hängt wesentlich von der Höhe des Temperaturunterschieds zwischen den Polregionen und den mittleren Breiten ab. Erwärmen sich die Polregionen beispielsweise, dann wird der Temperaturunterschied kleiner und der Jetstream schwächt sich in der Folge ab oder kommt ganz zum Erliegen. Stockt der Jetstream über eine oder gar zwei Wochen, dann fällt das Wetter-Steuersystem quasi aus. Die Wetterlage steht vor Ort, die Hoch- und Tiefdruckgebiete wandern nicht mehr wie normalerweise. Die Folge sind Wetterextreme an Ort und Stelle, die sich regional in der einen oder anderen Richtung (Hitze, Kälte, Trockenheit, Überschwemmung) bemerkbar machen. Wissenschaftler am Potsdam-Institut wollen nun weitere Einflussfaktoren untersuchen, u.a. die Rolle des Golfstroms und die Höhe des Temperaturkontrasts zwischen Landmassen und Ozeanen.

© IWR, 2019


07.05.2019

 



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