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Windenergie-Türme produzieren Strom mit flexiblen Solarzellen

© Acciona© Acciona

Madrid, Spanien - Der zur Nordex-Gruppe gehörende Energie- und Technologiekonzern Acciona hat eine innovative Stromversorgungslösung für den Eigenstrombedarf von Windenergieanlagen entwickelt. Das System auf der Basis von organischen Solarzellen wird an einer Nordex-Windenergieanlage getestet.

Die von Acciona an dem Turm einer Windenergieanlage im spanischen Albacete in Südspanien getesteten flexiblen Solarmodule auf Karbonbasis sind nur 1 Millimeter dick. Zudem bringen sie Vorteile im Hinblick auf die Wartungskosten, den Energieverbrauch bei der Herstellung, die Logistik und das Recycling der Komponenten.

Module mit 1 mm Dicke übernehmen WEA-Eigenstromversorgung
Die Energy Abteilung des spanischen Energie- und Technologiekonzerns Acciona hat eine innovative Lösung für die Eigenstromversorgung von Windenergieanlagen mit Hilfe von Solarzellen entwickelt. Dabei setzt Acciona auf flexible organische Solarzellen, die auf die Oberfläche eines WEA-Turmes angebracht werden. Durch das Projekt kann Acciona einerseits das Betriebs- und Leistungsverhalten von innovativen organischen Solarzellen analysieren und gleichzeitig ihre Eignung für die Deckung des internen Strombedarfs der Hilfssysteme von Windenergieanlagen untersuchen. Installiert wurden die organischen PV-Zellen an einer Nordex AW77 / 1500 Windenergieanlage im Windpark Breña in Albacete in Südspanien.

Auf dem Turm der Windenergieanlage hat Acciona 120 Solarmodule in Südost-Südwest-Richtung installiert, um über den Tag gesehen ein Maximum des Sonnenlichtes zu nutzen. Die Module sind auf acht verschiedenen Höhen installiert und nehmen rund 50 Quadratmeter der Turmoberfläche ein und weisen eine Gesamtkapazität von 9,36 Kilowatt Peak (kWp) auf. Die Module sind nur 1 Millimeter dick und haben eine Größe von etwa 6 x 0,3 m.

Im Gegensatz zur konventionellen Technologie zur Herstellung von Photovoltaikmodellen auf Siliziumbasis wird bei den organischen Solarzellen, die sich durch ihre strukturelle Flexibilität und damit die Möglichkeit zur Anpassung der Zellen auf unterschiedlichste Oberflächenstrukturen auszeichnen, Kohlenstoff als Rohmaterial verwendet. Weitere wesentliche Vorteile der organischen Zellen sind geringere Wartungskosten, ein geringerer Energieverbrauch bei der Herstellung, eine einfachere Logistik und die Möglichkeit zum vollständigen Recycling der verwendeten Materialien, so Acciona.

Organische PV-Zellen könnten Eigenbedarf der WEA komplett übernehmen
Während bei einer Windenergieanlage im Betriebszustand ein Teil der erzeugten Energie zur Versorgung der Hilfssysteme verwendet wird, muss in Shutdown-Phasen Strom aus dem Netz bezogen werden, um die Funktion bestimmter Systeme zu gewährleisten.

Die neue flexible PV-Anlage mit den Modulen auf dem Turm kann den Energiebedarf für den Betrieb der Windenergieanlage bei Sonneneinstrahlung ganz oder teilweise oder - möglicherweise in einer späteren Phase des Projekts - auch bei fehlender Sonneneinstrahlung decken. Dies würde durch ein Batteriespeichersystem geschehen.

Die Anlage wird im Rahmen der Testphase komplett überwacht, um einen Test unter realen Bedingungen durchzuführen, sowohl hinsichtlich der Energieerzeugung als auch hinsichtlich der Degeneration der neuartigen Solarmodule.


© IWR, 2019


21.05.2019

 



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