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Meyer Burger leidet unter schwacher PV-Nachfrage

© Meyer Burger© Meyer Burger

Thun - Der Schweizer Solarausrüster Meyer Burger meldet für das erste Halbjahr 2019 schwache Zahlen. Nicht nur der schwankende Solarmarkt in China belastet. Es gibt aber auch Lichtblicke.

In einem schwierigen Marktumfeld hat Meyer Burger für die ersten sechs Monate einen Umsatz- und Ergebniseinbruch ausgewiesen. In Zukunft will der Solarausrüster den Transformationsprozess zum Premiumanbieter forsetzen. Davon protitieren könnte ein Standort in Deutschland.

Endgültige Halbjahres-Bilanz 2019: Schwacher Umatz und operativ rotes Ergebnis
Der Nettoumsatz bei Meyer Burger sinkt im ersten Halbjahr 2019 auf CHF 122.6 Millionen (H1 2018: CHF 232,3 Millionen, bereinigt um den Verkauf des Wafering-Geschäfts CHF 193,4 Millionen). Negative Währungseinflüsse machten rund CHF -3,5 Millionen aus. Das EBITDA erreicht CHF -13,2 Millionen (H1 2018 CHF +29,2 Millionen), das Ergebnis auf Stufe EBIT lag bei CHF -21,1 Millionen (H1 2018 CHF +14,9 Millionen). Das ausserordentliche Ergebnis im ersten Halbjahr 2019 belief sich auf CHF +27,7 Millionen (H1 2018 CHF +0,8 Millionen). Die Zunahme ist hauptsächlich bedingt durch den Verkauf des Wafering-Geschäfts an Precision Surfacing Solutions (PSS). Für das erste Halbjahr 2019 fiel ein Steueraufwand von CHF 0,3 Millionen an (H1 2018 Steueraufwand von CHF 3,4 Millionen). Meyer Burger hat im ersten Halbjahr 2019 ein Konzernergebnis von CHF +1,8 Millionen erwirtschaftet (H1 2018 CHF +8,3 Millionen).

Schwierige Marktsituation in China - Überkapazitäten bei Wafern
Der Photovoltaiksektor war im ersten Halbjahr 2019 durch eine schwache Nachfrage im grössten Markt China gekennzeichnet. Weltweite Produktionsüberkapazitäten bei multikristallinen Wafern, Zellen und Modulen standen Lieferengpässe bei Monoprodukten mit hohen Wirkungsgraden gegenüber, so Meyer Burger. Aufgrund stark sinkender Preise für PERC-Equipment legten Investitionen im Standard-PV-Geschäft zwar zu, doch wurden grössere Investitionsentscheide von Zell-/Modulherstellern in neue Technologien oftmals aufgeschoben.

Fokussierung auf Heterojunction- (HJT) und SmartWire-Zellverbindungstechnologien
Meyer Burger will sich in Zukunft auf die Umetzung der HJT-Linie konzentrieren. "Die erste HJT-Fertigungslinie wird in Kürze die Serienproduktion aufnehmen", erläutert Hans Brändle, CEO von Meyer Burger. Des Weiteren haben die unattraktiven Margen im Standard-PV-Geschäft Meyer Burger veranlasst, die ursprünglich geplante Verlagerung von Teilen der Produktion nach China zu revidieren und den Sales-Fokus entsprechend anzupassen. Brändle: "Wir beabsichtigen, die künftigen PV-Geschäftsaktivitäten hauptsächlich an unserem grössten Standort, in Hohenstein-Ernstthal (Deutschland), zu konzentrieren."

Positiver Ausblick nach Unsicherheiten in China - Produktionsverlagerung in westliche Märkte?
Nach einer Wachstumspause in den letzten zwölf Monaten wegen der Umstrukturierung der chinesischen Solarmarktförderung ist nun wieder mit einem deutlichen globalen Ausbau der installierten Solarstromleistung im zweistelligen Prozentbereich zu rechnen, so Meyer Burger. Dabei geht der Solarausrüster davon aus, dass künftig mehr als die Hälfte der Solarstromkapazitäten ausserhalb Chinas installiert werden. Das prognostizierte starke Wachstum in neuen und etablierten westlichen Märkten in den nächsten Jahren wird nach Einschätzung von Meyer Burger zudem zu neuen lokalen Produktionskapazitäten für PV Technologie führen. Meyer Burger sieht sich mit den hocheffizienten HJT-Produktionslösungen für die Zukunft, bei denen Solarzellen mit Rekordwirkungsgraden von über 24,7% auf kommerziellen HJT-Anlagen erreicht werden können, bestens gerüstet.

© IWR, 2019


15.08.2019

 



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