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Die Giganten: Neue Solarparks der Superlative in China, Indien, den VAE und Australien

© Sungrow© Sungrow

Münster - Im Zuge der voranschreitenden Kostendegression boomt der Bau von Photovoltaik-Großprojekten weltweit. Die größten Solarkraftwerke wurden bislang in Indien und China realisiert. Das dürfte sich bald ändern.

Der weltweite Photovoltaikmarkt entwickelt sich mit einer großen Dynamik. Dabei stehen Länder wie China, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate im Fokus, hier entstehen reihenweise Solarparks der Superlative. Ein geplantes Projekt in Australien toppt allerdings auch diese Projekte.

Mega-Solarkraftwerke: 2.000 MW Solarparks in Indien, China, VAE werden zum Standard
Das Upscaling der weltweit größten Solarprojekte schreitet in rasantem Tempo voran. Zählten vor kurzem noch Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtkapazität von einigen 100 Megawatt (MW) zu den weltweit größten Solarparks, so legen aktuelle Solarprojekte in Indien und China sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten die Messlatte schon deutlich höher an.

In Indien hat mit Fertigstellung eines 300 MW-Teilprojektes im Frühjahr diesen Jahres (2020) der Solarpark Bhadla im Norden des Landes an der Grenze zu Pakistan eine Kapazität von 2.245 MW erreicht. Das Gesamtprojekt besteht aus den vier Teilprojekten Solarpark Bhadla - I bis IV (65 MW, 680 MW, 1.000 MW und 500 MW). Das letzte Projekt mit einer Kapazität von 300 MW wurde von Hero Future Energies (HFE) im Solarpark Bhadla III in Betrieb genommen. Der gesamte Solarparkkomplex erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 14.000 Hektar und befindet sich im Ort Bhadla im Distrikt Jodhpur im nordindischen Bundesstaat Rajasthan.

In China hat im September (2020) das zu den weltweit führenden Anbietern von Wechselrichtern für PV-Anlagen zählende chinesische Unternehmen Sungrow in der chinesischen Provinz Qinghai im Nordosten des tibetischen Hochlandes einen riesigen Solarpark ans Netz angeschlossen. Mit einer Gesamtleistung von 2.200 MW erreicht das Projekt die gleiche Größenordnung wie der indische Solarpark in Bhadla. Der Solarpark in Qinghai ist mit einem Solarspeicher mit einer Kapazität von 203 MWh gekoppelt und an eine 800-kV-Ultrahochspannungsleitung angeschlossen, über die der Strom vom Westen Chinas in den dicht besiedelten Osten des Landes transportiert werden soll. Die Errichtung des Mega-Solarparks erfolgte in Rekordzeit: Die Bauzeit lag nach Angaben von Sungrow bei lediglich rd. 4 Monaten.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten entsteht ein weiterer 2.000 MW Solarpark. Das Solarkraftwerk soll den ersten Strom im ersten Halbjahr 2022 erzeugen und in der zweiten Jahreshälfte die volle Produktion aufnehmen. Den Zuschlag für das Projekt hat ein von der Abu Dhabi National Energy Company (TAQA) und Masdar geführtes Konsortium mit den Partnern EDF und Jinkopower erhalten. Das gigantische Solarkraftwerk wird etwa 35 Kilometer von der Stadt Abu Dhabi entfernt errichtet. Der Stromabnahmevertrag (PPA) für das Projekt wurden mit der Emirates Water and Electricity Company (EWEC) für einen Tarif von 4,97 AED Fils / kWh (= 1,35 USD-Cent / kWh bzw. 1,15 Eurocent / kWh) unterzeichnet.

Mega Solar-Infrastrukturprojekt mit 10.000 MW PV-Leistung im Norden Australiens geplant
Derweil laufen in Australien die Planungen für ein Solarprojekt, das die bisherigen Mega-Solarkraftwerke in den Schatten stellt. Der Projektier Sun Cable entwickelt derzeit mit dem Solarvorhaben Australia-Asean Power Link (AAPL) im Norden Australien ein riesiges Energieinfrastrukturprojekt. Das AAPL-Projekt wird den mit 10.000 MW größten Solarpark der Welt, die mit einer Kapazität von 30 GWh weltweit größte Batterie und ein 4.500 km langes Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungssystem (HGÜ) umfassen, das von der Solar-/Speicheranlage nach Darwin über Singapur und schließlich nach Indonesien verläuft.

Das Projekt soll das Bundesterritorium Northern Territory in Australien mit EE-Strom versorgen, bis zu 20 Prozent des Strombedarfs von Singapur decken und bis Ende 2027 in Betrieb gehen. Geplant ist, den Solarstrom, der von der Solar- und Speicheranlage geliefert wird, über eine 750 km lange Übertragungsleitung zu der Stadt Darwin im Norden des Landes zu leiten. Zwischen Darwin und Singapur werden HGÜ-Unterseekabel für den weiteren Transport installiert.


© IWR, 2020


30.10.2020

 



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