Alle 64 Fundamente in Deutschlands größtem Offshore-Windpark EnBW He Dreiht gesetzt
Der Energiekonzern EnBW plant, baut und betreibt seit rund 15 Jahren Offshore-Windparks in Deutschland und in Europa. Neben He Dreiht befinden sich die bereits bestehenden EnBW Offshore-Windparks Hohe See und Albatros in der Nordsee. In der Ostsee betreibt EnBW die Offshore-Windparks EnBW Baltic 1 und Baltic 2. Darüber hinaus entwickeln EnBW und der der Ölkonzern BP mit Mona, Morgan und Morven drei Windparks in Großbritannien mit einer Gesamtleistung von 5.900 MW (5,9 GW). Im Juni hat EnBW zudem den Zuschlag für einen weiteren Offshore-Windpark mit einer Leistung von 1.000 MW in der deutschen Nordsee erhalten.
64 Monopile-Fundamente innerhalb von drei Monaten gerammt
Beim Bau von Deutschlands derzeit größtem Offshore-Windpark „He Dreiht“ ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. EnBW hat alle 64 Fundamente planmäßig in der Nordsee installiert. Die „Thialf“, einer der größten Schwimmkräne der Welt der Firma Heerema, hat innerhalb von gut drei Monaten die Monopiles in den Meeresboden gerammt. Die 70 Meter langen Stahlfundamente haben einen Durchmesser von 9,2 Metern und ein Gewicht von jeweils rund 1.350 Tonnen. Auf die Monopiles wurden Transition Pieces gesetzt, die als Verbindungsstücke zwischen dem Turm der Windkraftanlage und dem Monopile dienen.
Der Offshore-Windpark He Dreiht wird etwa 85 Kilometer nordwestlich von Borkum und rund 110 Kilometer westlich von Helgoland errichtet. Mehr als 500 Personen arbeiten zu Hochzeiten auf dieser Großbaustelle mitten im Meer. Über 60 Schiffe sind beteiligt. Ab dem Frühjahr 2025 sollen die Vestas Turbinen der neuesten Generation mit jeweils 15 MW Leistung installiert werden. Vestas hatte den Großauftrag für seine Flaggschiff-Turbine von EnBW Ende September 2023 bekannt gegeben. Der Windpark soll Ende 2025 mit einer Gesamtleistung von 960 MW in Betrieb gehen. Mit dem erzeugten Windstrom können laut EnBW rechnerisch rund 1,1 Mio. Haushalte mit Strom versorgt werden.
He Dreiht Stromertrag: EnBW setzt bei Vermarktung des Offshore-Windstroms auf PPA
EnBW hatte sich den Zuschlag für den Offshore-Windpark He Dreiht in der ersten Offshore-Ausschreibung in Deutschland im Jahr 2017 gesichert. Das Besondere daran ist, dass das Projekt ohne staatliche Unterstützung auskommt. Als Quasi-Ersatz für die klassische EEG-Vergütung setzt EnBW auf den Abschluss von langfristigen Stromverträgen (PPAs- Power Purchase Agreements) vornehmlich mit industriellen Großabnehmern. Diese Corporate PPAs ermöglichen EnBW als Parkbetreiber kalkulierbare Einnahmen, während sich die Stromabnehmer durch die Lieferung von Offshore-Windstrom gegen Marktpreisentwicklungen absichern. So gibt es für die über He Dreiht erzeugten grünen Energiemengen bislang gesicherte langfristige Stromabnahmeverträge mit Partnern wie der Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens (Fraport) mit 85 MW, Evonik (150 MW), Salzgitter (50 MW), Bosch (50 MW), Deutsche Bahn (20 MW), PASM (100 MW) und SHS-Stahl-Holding Saar (50 MW).
Die Investitionssumme für den Offshore-Windpark He Dreiht liegt bei rund 2,4 Mrd. Euro. Zur Finanzierung des Großprojektes hat sich EnBW eine langfristige Finanzierung in Höhe von 600 Mio. Euro von der Europäischen Investitionsbank gesichert, einem der weltweit größten Geldgeber für Klimaschutz und ökologische Projekte. Außerdem sind neben EnBW über den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung von 49,9 Prozent an ein Konsortium aus Allianz Capital Partners, AIP und Norges Bank weitere erfahrene Partner mit an Bord.
© IWR, 2024
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