Grüne Aktien geraten nach Trump-Sieg kurzzeitig unter Druck - RENIXX auf Jahrestief
Unter Druck gerieten vor allem US-Aktien aus dem Sektor der erneuerbaren Energien. Insbesondere US-Solar- und Wasserstoff-Aktien verbuchten hohe Verluste, Tesla konnte gegen den Trend kräftig zulegen. Unter Donald Trump könnte der Druck auf die Aktien anhalten.
Kursreaktionen auf die US-Wahl: US-Kursverluste von bis zu 40 Prozent – Tesla-Aktie klettert um 16,5 Prozent
In den USA hat die Bevölkerung dafür gestimmt, dass Donald Trump wieder ins Weiße Haus einzieht. Für Investoren in grüne Aktien bedeutete das bei vielen Wertpapieren nichts Gutes. Aktien der US-Unternehmen wie Sunnova (-40,4%), Plug Power (-20,4%) Enphase Energy (-14,1%) oder Sunrun (-13,3%) verzeichneten massive Tagesverluste und drückten den globalen Aktienindex für erneuerbare Energien, den RENIXX World, auf ein neues Jahrestief (936,64 Punkte).
Vor allem zwei Gründe sind für den Kursabsturz in den USA verantwortlich. Offen ist derzeit, ob und wie sich die politischen Rahmenbedingungen verändern, des Weiteren könnten US-Zölle auf Solarprodukte aus China die Kosten für US-Solarunternehmen in die Höhe treiben.
Gegen den Trend kletterten Tesla-Aktien um 16,5 Prozent auf rd. 269 Euro, das Wertpapier setzte sich damit an die RENIXX-Tagesspitze. Elon Musk, der in den US-Wahlkampf für Donald Trump rd. 130 Mio. US-Dollar investiert hat, kann sich am Ende über einen Milliarden-Gewinn freuen. Laut Forbes kletterte das Nettovermögen von Musk binnen eines Tages um 20,9 Mrd. US-Dollar. Unter Berücksichtigung des Einsatzes von 130 Mio. US-Dollar ein sehr lukratives Geschäft.
Grüne Aktien und RENIXX World: mit US-Präsident Biden einmal rauf und wieder runter
Der globale Aktienindex RENIXX World befindet sich auf dem aktuellen Kursniveau wieder da, wo er vor dem Amtsantritt von Joe Biden gestanden hatte. Infolge der Ankündigung des Inflation Reduction Acts (IRA) kletterte der RENIXX von unter 1.000 Punkten auf das bisherige Allzeithoch von 2.271 Punkten am 26.01.2022. Steigende Zinsen infolge des russischen Einmarsches in die Ukraine wegen der hohen Inflation durch gestiegene Energiekosten und massive Überkapazitäten bei chinesischen Solarunternehmen belasteten die Unternehmen der Branche lange Zeit.
Zumindest der Zinstrend zeigt weiter in die richtige Richtung und sorgt für Entlastung bei den Unternehmen. Gestern (07.11.2024) hat die US-Fed die Zinsen erneut um weitere 0,25 Prozentpunkte gesenkt.
Letztendlich setzen einige Analysten und Investoren darauf, dass der Prozess und die Marktdurchdringung der erneuerbaren Energien auch in den USA bereits soweit fortgeschritten sind, dass eine Umkehr nicht mehr möglich ist. Viele republikanisch geprägte US-Bundesstaaten profitieren mittlerweile wirtschaftlich selbst vom Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Inflation Reduction Act. Dennoch bleibt ein Restrisiko weiterhin bestehen.
© IWR, 2024
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