Südzucker baut zehn Megawatt große Power-to-Heat-Anlage

München – Südzucker setzt auf Power-to-heat und errichtet eine zehn Megawatt (MW) große Anlage am Stanort Zeitz in Sachsen-Anhalt. Die möglichen Zusatzerlöse aus der Vermarktung am Regelenergiemarkt waren bei der Entscheidung für dieses Projekt von zentraler Bedeutung.

Die Anlage soll direkt in das Dampfnetz des Verbundstandortes eingebunden werden, so dass die produzierte Wärme jederzeit abgenommen werden kann. Damit ist die Anlage ideal geeignet, um Regelleistung zu erbringen. Contractingpartner von Südzucker ist die Enerstorage GmbH, die den Prozess von der Planung, der Finanzierung bis zu Betrieb und Vermarktung der Anlage übernimmt.

Südzucker will Aktivitäten im Regelenergiemarkt verstärken

Dr. Markus Lorenz, Werkleiter Zeitz bei Südzucker, erklärte: „Mit der neuen Power-to-Heat-Anlage verstärken wir unsere Aktivitäten im Regelenergiemarkt.“ Als einer der weltweit größten Zuckerproduzenten und einer der größten Nahrungsmittelkonzerne in Deutschland hat Südzucker einen ganzjährig großen Wärmebedarf, der künftig stärker mit Überschussstrom gedeckt wird. Erneuerbar erzeugter Strom ersetzt hierbei fossile Rohstoffe wie Kohle, Gas und Heizöl.

Der Regelenergiemarkt ist besonders für energieintensive Unternehmen interessant. Ihre Möglichkeiten des Energiemanagements liegen bislang vor allem in der eigenen Energieproduktion durch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK). Andere Technologien wie zum Beispiel Power-to-Heat, mit denen aus überschüssigem Strom Wärme erzeugt wird, finden in deutschen Industrieunternehmen bislang wenig Einsatz, wie Enerstorage aus München mitteilt. Tobias Assmann, Geschäftsführer von Enerstorage, ist überzeigt, dass Power-to-Heat-Anlagen für energieintensive Unternehmen angesichts der steigenden Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ein technisch und wirtschaftlich aussichtsreicher Schritt in die Energiezukunft sind.

Enestorage: Power-to-Heat-Contracting als einfacher und risikofreier Einstieg

„Power-to-Heat-Contracting ist für die Unternehmen ein einfacher und risikofreier Einstieg in die Vermarktung von Flexibilitäten am Regelenergiemarkt“, erklärt Assmann. Sein Unternehmen ist eines der ersten, das Flexibilitäten aus großen industriellen Power-to-Heat-Anlagen mit mindestens zehn MW am Regelenergiemarkt anbietet. Enerstorage übernimmt den gesamten Prozess bis zum Betrieb und der Vermarktung der Anlagen.

Mit Blick auf diese K.o.-Kriterien betont Tobias Assmann: „Es sind deutlich mehr Standorte für Power-to-Heat geeignet als gedacht. Am häufigsten unterschätzen Unternehmen die Möglichkeit der elektrischen Dampferzeugung. Sie ist seit mehr als 50 Jahren eine bewährte Technologie in der Energieversorgung.“

© IWR, 2016