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Bald vereint: Windenergie bei Siemens und Gamesa läuft rund

München / Zamudio, Spanien – Siemens und Gamesa werden bald zu einem neuen Windenergie-Riesen mit rund zehn Milliarden Euro Umsatz verschmelzen. Die Gamesa-Aktionäre haben der Fusion bereits zugestimmt, nun sind die Behörden am Zug. Die Zahlen für das dritte Quartal 2016 haben die beiden Partner noch völlig getrennt ausgewiesen.

Bei Siemens spielt der Windenergie-Sektor im Gesamtkonzern eine eher untergeordnete Rolle, bei der spanischen Gamesa ist das Thema Windenergie Kerngeschäft. In der vergangenen Woche haben die beiden Unternehmen ihr Zahlenwerk vorgelegt.

Siemens sammelt weniger neue Windenergie-Aufträge

Im Zeitraum Juli bis September 2016, dem vierten und letzten Quartal des Siemens-Geschäftsjahres, hat der Konzern im Bereich Wind Power and Renewables insgesamt 1,60 Mrd. Euro umgesetzt. Das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr (Q4 2015: 1,50 Mrd. Euro). Allerdings beklagt Siemens nach dem starken Auftragswachstum in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres nun ein niedrigeres Volumen aus Großaufträgen im vierten Quartal in Höhe von nur noch 1,21 Mrd. Euro (Q4 2015: 2,72 Mrd. Euro). Immerhin hat der Konzern im Windenergiebereich im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2016 das Ergebnis um 84 Prozent auf 132 Mio. Euro stark verbessert. Für das gesamte Geschäftsjahr steht in der Windsparte ein Umsatz von 5,98 Mrd. Euro (2015: 5,66 Mrd. Euro) und ein Ergebnis in Höhe von 464 Mio. Euro (2015: 160 Mio. Euro) zu Buche. Der Umsatzanteil des Sektors Wind Power and Renewables am Gesamtkonzern beträgt damit knapp acht Prozent (Gesamtumsatz 2016: 79,6 Mrd. Euro).

Gamesa schraubt Absatz- und Ebit-Ziele hoch

Bei der Gamesa ist im September das dritte Quartal des Geschäftsjahres zu Ende gegangen. Das Unternehmen mit Hauptsitz im spanischen Zamudio nahe Bilbao hat im Zeitraum Juli bis September 2016 einen Umsatz von 1,15 Mrd. Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 110 Mio. Euro erwirtschaftet. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 32 Prozent auf 3,34 Mrd. Euro gestiegen (Q 1-3 2015: 2,53 Mio. Euro). Gleichzeitig hat Gamesa das Ebit um 65 Prozent auf 340 Mio. Euro verbessert (Q 1-3 2015: 235 Mio. Euro). Dabei hat Gamesa bei den Ebit-Zahlen den Beitrag aus dem Offshore-Joint-Venture Adwen herausgerechnet. Durch die Offshore-Gesellschaft mit Areva kommen nochmals 29 Mio. Euro Gewinn hinzu. Die Ziele für das Gesamtjahr 2016 hat Gamesa weiter hochgeschraubt. Nun wird ein Windenergie-Absatz von 4.300 Megawatt (MW, zuvor mind. 4.000 MW) erwartet sowie ein Ebit von 450 bis 470 Mio. Euro (zuvor: mind. 430 Mio. Euro). Die Gamesa-Aktie ist in der letzten Woche um 5,3 Prozent auf 18,45 Euro gefallen, hat aber damit besser abgeschnitten als die Papiere der Konkurrenten Nordex (-17 Prozent) und Vestas (-14 Prozent), die ebenfalls ihre Zahlen veröffentlicht hatten.

Gamesa-Siemens Fusion: Neuer Riese mit 21 Milliarden Euro Auftragsbestand

Die Gamesa-Aktionäre haben im Oktober 2016 der geplanten Fusion mit Siemens zugestimmt. Nach dem Ende der Transaktion soll Siemens 59 Prozent der Anteile der neu aufgestellten Gesellschaft halten. Nun sind die spanischen Wettbewerbsbehörden am Zug, die Fusion abzusegnen. Das neue Gemeinschafts-Windenergieunternehmen wird mit etwa 22.000 Mitarbeitern weltweit rund zehn Mrd. Euro pro Jahr umsetzen und verfügt über einen Auftragsbestand von etwa 21 Mrd. Euro. Zweiter Großaktionär wird Iberdrola mit 33 Prozent. Rund acht Prozent der Aktien verbleiben im Streubesitz. Ein Verbleib der Gamesa-Aktie im internationalen Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World wird trotz des geringen Streubesitzes auch nach der Transaktion erwartet.

© IWR, 2016

16.11.2016

 



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