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Preiswerter Solarstrom für Mali

Wittenberg/Hainburg – Zwei deutsche Unternehmen kooperieren in Afrika, um 250.000 Malier mit Solarstrom zu versorgen. Der Solarstrom ist nicht nur verlässlicher und umweltfreundlicher, sondern auch wesentlich günstiger als die bisherige Stromversorgung.

Der Wittenberger Hersteller von Batteriespeichern für Gewerbebetreibe Tesvolt hat eine exklusive Kooperationsvereinbarung mit dem Start-Up Africa Green Tec aus Hainburg getroffen. Gemeinsam planen die Unternehmen, 25 Dörfer in Mali mit verlässlichem Solarstrom zu versorgen.

Solarcontainer sichern Stromversorgung von 250.000 Maliern

Tesvolt liefert Lithium-Speicher für insgesamt 50 Solarcontainer. Die 40-Fuß-Container sind jeweils mit einer 37 bis 45 Kilowatt(kW) starken Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet und verfügen über eine Batterie-Speicherleistung von 60 Kilowattstunden (kWh). Mit jedem Solarcontainer lassen sich in der Regel 500 Haushalte in Mali versorgen, wie African Treec Tec und Tesvolt auf Anfrage von IWR Online mitteilen. Ausgehend von einer statistischen Haushaltsgröße in Mali von 10 Personen, können mit den 50 geplanten Solarcontainern rd. 250.000 Malier mit Strom versorgt werden.

Ziel ist es, die Solarcontainer in 25 Dörfern in Mali einzusetzen. „Aktuell sind 25 bis 30 Dörfer vorqualifiziert, die in Frage kommen“, wie Torsten Schreiber, Geschäftsführer Gründer und Geschäftsführer Africa Green Tec gegenüber IWR Online erläutert. „Diese Dörfer haben zwischen 500 und 3.000 Haushalte, so dass die 50 Anlagen auf ca. 25 Dörfer verteilt werden, in manchen steht eine Anlage, in manchen gegebenenfalls 3 Anlagen.“

Solarstrom günstiger und zuverlässiger

Mithilfe der Solarcontainer wird die Stromversorgung in den malischen Dörfern auf eine saubere, verlässliche und günstige Stromversorgung umgestellt. Die Container liefern Strom für rd. 20 Eurocent die kWh, bislang wird Strom teuer zu 150 Eurocent in Dieselgeneratoren erzeugt oder steht teilweise überhaupt nicht zur Verfügung. Die Solarcontainer sind zudem deutlich leiser als die Dieselgeneratoren und machen die Dorfbewohner unabhängig von der Diesellieferung.

In den Dörfern können die Bewohner dank der Solarcontainer nicht nur tagsüber Solarstrom für etwa neun Stunden nutzen, sondern auch nach Einbruch der Dunkelheit von rund 18 bis 22 Uhr. Elektrische Beleuchtung ermöglicht es, die Arbeit in die kühleren Abendstunden zu verlegen – die Tagestemperaturen liegen bei rund 45 Grad Celsius im Schatten. Die Container können zudem mit weiteren Komponenten ausgestattet werden, die zum Beispiel kontaminiertes Wasser filtern.

Finanzierung über Crowdfunding und Anleihen

Der erste Container mit einem Tesvolt-Speicher wird derzeit produziert und im Dezember ausgeliefert. Er wird im Dorf Djoliba südlich der Hauptstadt Bamako aufgestellt. Während die Kosten von 150.000 Euro für den ersten Container noch über Crowdfunding gestemmt wurden, sollen die weiteren 24 Container über Anleihen finanziert werden. Geplant ist, dass bis Ende 2018 alle 25 Dörfer mit Solarenergie versorgt werden.

„Das Projekt zeigt das Potenzial von Solarstrom und Speichern gerade auch in entlegeneren Regionen der Welt, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind“, kommentiert Simon Schandert, Technischer Geschäftsführer von Tesvolt.

© IWR, 2016




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