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Shell kündigt Milliarden-Investitionen in Erneuerbare an

Münster - Der britisch-niederländische Mineralöl-Konzern Shell hat in der letzten Woche die Zahlen für das Jahr 2016 vorgelegt. Darin geht es um milliardenschwere Umsätze und Gewinne. Interessant ist, was Unternehmenschef Ben van Beurden zur globalen Energiewende zu sagen hat.

Shell hat im Jahr 2016 den Nettogewinn auf 4,8 Milliarden US-Dollar (etwa 4,5 Mrd. Euro) mehr als verdoppelt. Der Umsatz des in London eingetragenen Konzerns mit Verwaltungs-Hauptsitz in Den Haag beläuft sich auf etwa 236 Mrd. US-Dollar. Doch der CEO des Unternehmens mit rund 92.000 Mitarbeitern hielt kürzlich ein bemerkenswertes Plädoyer für die globale Energiewende.

Shell will eine Milliarde Dollar für erneuerbare Energien ab 2020 ausgeben

Der Niederländer Ben van Beuren ist seit Anfang 2014 CEO der Royal Dutch Shell plc. Er äußerte sich bereits im Februar in Brasilien zur Zukunft der Energiewirtschaft. Wie Reuters berichtet, erklärte van Beuren, dass die Öl- und Gasindustrie die Unterstützung der Öffentlichkeit verlieren könne, falls Fortschritte in der Transformation hin zu sauberer Energie ausbleiben. Der Ölkonzern mit einer Marktkapitalisierung von derzeit knapp 200 Mrd. Euro will seine Investitionen in erneuerbare Energien bis 2020 auf eine Milliarde US-Dollar pro Jahr steigern, so van Beurden. Nach Einschätzung des Shell-CEOs werde die Transformation zu einer CO2-armen Energieversorgung noch Jahrzehnte dauern. Essenziell seien dabei die Rahmenbedingungen, die Regierungen in Bezug auf einen Preis von CO2-Emissionen setzen. So würde die schmutzigsten Energieträger wie Kohle und Öl zuerst ausscheiden. Die größte Herausforderung für sein Unternehmen sehen van Beurden darin, die öffentliche Akzeptanz im Rahmen der Energieindustrie zu wahren.

Beispiel Wasserstoff: Shell-Studie zeigt enorme Potenziale

Ein konkreter Schritt zur Energiewende im Energiesektor wird in einer aktuellen Studie aufgezeigt, die Shell Deutschland gemeinsam mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie erstellt hat. In der Wasserstoffstudie „Energie der Zukunft? Nachhaltige Mobilität durch Brennstoffzelle und H2“ kommt Shell zu der Einschätzung, dass im Jahr 2050 etwa 113 Millionen Brennstoffzellen-Pkw bis zu 68 Mio. Tonnen Kraftstoff sowie fast 200 Mio. Tonnen CO2-Emissionen einsparen könnten. Im Transportsektor sei die Brennstoffzelle über den Pkw hinaus prinzipiell für alle Verkehrsmittel geeignet. Flurförderzeuge (z.B. Gabelstapler) weisen dabei den größten Bestand an Brennstoffzellen-Fahrzeugen auf. Allein in Nordamerika fahren inzwischen über 11.000 davon. Interessant ist die Technologie auch für Busse, wo eine Vielzahl von öffentlichen Förderprojekten läuft.

Großen Entwicklungsbedarf gebe es noch bei Schiene, Schiff und Flugzeugen, so Shell. Dr. Jörg Adolf, Chefvolkswirt bei Shell Deutschland und Projektleiter der Studie: „Unser Unternehmen ist schon seit Jahrzehnten in der Wasserstoff-Forschung, -Entwicklung und -Anwendung aktiv und betreibt ein eigenes Geschäftsfeld Shell Hydrogen. Daher können wir mit Gewissheit sagen, dass die Technologien zur Herstellung und Anwendung von Wasserstoff in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht haben, und zwar nicht nur im Pkw-Bereich.“

© IWR, 2017

17.03.2017

 



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