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Solarworld: Insolvenzverfahren eröffnet - Investorenlösung in Sicht?

Bonn - Das Amtsgericht Bonn hat heute das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Solarworld AG (99 IN 79/17) eröffnet. In der Folge überschlagen sich die Ereignisse. Ein niederländischer Investor zeigt offenbar Interesse an einer Übernahme.

Turbulenter Tag für die insolvente Solarworld AG: Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Bonn, kurzzeitige Aussetzung der Aktie vom Handel, Rücktritt fast des gesamten Vorstandes, Konkretisierung einer möglichen Investorenlösung durch ein Übernahmeangebot der niederländischen Prisma Systems Gruppe.

Amtsgericht Bonn eröffnet Insolvenzverfahren

Das Amtsgericht Bonn hat heute das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Solarworld AG (99 IN 79/17) sowie deren Tochtergesellschaften Solarworld Industries Sachsen GmbH, Solarworld Industries Thüringen GmbH, Solarworld Innovations GmbH sowie Solarworld Industries Deutschland GmbH eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde der vorläufige Insolvenzverwalter, der Düsseldorfer Rechtsanwalt Horst Piepenburg, bestellt.

Solarworld-Vorstand tritt bis auf CEO Asbeck zurück

Im Zuge der Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat das Vorstandsmitglied Philipp Koecke gegenüber dem Aufsichtsrat erklärt, sein Vorstandsmandat bei Solarworld sofort und fristlos niederzulegen. Ferner haben die Vorstandsmitglieder Frank Henn, Colette Rückert-Hennen sowie Jürgen Stein bekannt gegeben, ihr jeweiliges Vorstandsmandat bei der Solarworld AG ab dem Eintrag des Ausscheidens in das Handelsregister niederzulegen. Lediglich Solarworld CEO Frank Asbeck ist damit weiter im Amt.

Investorenlösung mit niederländischer Unternehmensgruppe Prisma Systems?

Heute Nachmittag wurde bekannt, dass es offensichtlich eine Lösung bei der laufenden Investorensuche geben könnte. Medienberichten zufolge hat die auf die Errichtung von PV-Anlagen spezialisierte niederländische Unternehmensgruppe Prisma Systems für Solarworld ein Übernahmeangebot vorgelegt. Deren Geschäftsführer, Thomas Bornstein, stellte für den Fall der Übernahme die Möglichkeit in Aussicht, einen Großteil der 1.850 Arbeitsplätze erhalten zu können. Voraussetzung für die Übernahme von Solarworld sei eine stärkere Ausrichtung der Produktion auf den internationalen Markt. Ziel sei ein europäischer Solarverbund, bei dem es derzeit um ein Auftragsvolumen von rd. 3.400 MW gehe. Derweil machte Insolvenzverwalter Piepenburg den Aktionären keine Hoffnung darauf, dass sie aus etwaigen Verkaufserlösen noch Ausschüttungen erwarten könnten.

Aktie kurzzeitig vom Handel ausgesetzt

Am Vormittag wurde die Solarworld-Aktie kurzzeitig vom Handel ausgesetzt. Im heutigen Börsenhandel bricht Solarworld bislang insgesamt um 40 Prozent ein. Aktuell notiert das Papier bei 0,94 Euro (Stand: 16:35 Uhr).

© IWR, 2017





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