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Juwi-Gründer setzt auf Crowdinvesting für Bürgerprojekte

Husum – Crowdinvesting scheint bei Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien immer interessanter zu werden. Auf der Husum Wind hat nun ein erfahrener Branchenprofi seine Plattform vorgestellt. Auch der Energieversorger Eon ist auf diesem Gebiet aktiv.

Der Juwi-Mitgründer Matthias Willenbacher stellte auf der diesjährigen Windmesse in Husum seine speziell auf die Finanzierung von "echten" Bürger-Windparks fokussierte Finanzierungsmöglichkeit durch Schwarmfinanzierung vor.

Crowdinvesting: Kleinanleger können sich beteiligen

Wiwin-Geschäftsführer Willenbacher hat auf der Windenergiemesse Husum Wind Projektentwicklern und Energiegenossenschaften die Unternehmensidee und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten erläutert. Die Investitions-Plattform Wiwin ist aus juwi invest hervorgegangen und vermittelt bereits seit 2011 nachhaltige Projekte zwischen Investoren und Projektierern. So gehören die Windenergieanlagen der Zweibach GmbH & CO. KG mit 2,3 Millionen Euro Mezzanine – Finanzierung und 21,6 Millionen Euro Fremdfinanzierung zu den erfolgreich abgeschlossenen Projekten von Wiwin. Insgesamt konnten für die juwi Energieprojekte 30 Millionen Euro für eine Bauzwischenfinanzierung für den Bau von Windparks eingeworben werden.

Auch Eon steigt ins Crowdinvesting-Geschäft ein

Auch der Essener Energiekonzern Eon beschäftigt sich mit dem Thema Crowdfinanzierung. Im Juni 2017 meldete das Dax-Unternehmen den Einstieg in die Handelsplattform greenXmoney aus Neu-Ulm mit 25,1 Prozent. Diese Plattform verfolgt das Ziel, einfache Investitionen in deutsche Solar- und Windkraftanlagen zu ermöglichen. Eigentümer von Solar- oder Windkraftanlagen registrieren bei greenXmoney die Anlagen, so dass potenzielle Geldgeber diese vergleichen und bei Interesse einsteigen können. Die Betreiber der Plattform sprechen dabei von "Wattpapieren". Die Funktionsweise unterscheidet sich allerdings in einem zentralen Punkt von anderen Crowdinvesting-Modellen. Bei greenXmoney verkaufen die Besitzer der regenerativen Energieanlagen lediglich die sicher erwartete Vergütung durch das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG). Die Anlagenbetreiber bleiben aber zu jedem Zeitpunkt Eigentümer der Solar- oder Windenergie-Anlage.

Schwarmfinanzierung: Crowdinvesting als Spielart des Crowdfundings

Crowdinvesting wird nach Angaben des 2015 gegründeten Bundesverbands Crowdfunding als eine Spielart des Crowdfundings gesehen. Für die Investoren steht beim Crowdinvesting für die finanzielle Beteiligung an Start-Ups oder an Projekten eine erwartete Rendite im Vordergrund. In den meisten Fällen erfolgt die Beteiligung nach Einschätzung von Branchenkennern über Finanzprodukte. Wiwin bietet beispielsweise Anleihen oder Unternehmensbeteiligungen an. Eine Ausnahme im Bereich des Crowdinvestings ist hingegen das Modell von greenXmoney, bei dem die Transaktionen dem Verfahren eines Forderungskaufvertrages folgen, das kein klassisches Finanzprodukt darstellt. In der Welt des Crowdfundings oder der Schwarmfinanzierung ist der Gegenwert einer Investition allerdings nicht zwingend auf finanzielle Rückflüsse beschränkt. Denkbar sind beispielsweise auch die Bereitstellung von Produkten oder lediglich symbolische Gegenleistungen wie die Nennung des Crowdfunding-Unterstützers im Abspann eines Films. Bei allen finanziellen Beteiligungsformen der Crowd ist die Information und Verbreitung über das Internet zentraler Bestandteil.

© IWR, 2017


18.09.2017

 



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