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Verbände: Schlüssel für Wärmewende liegt bei Stadtwerken

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Berlin – Experten sind der Auffassung, dass die Energiepolitik dem Klimaschutz im Wärmebereich mehr Aufmerksamkeit widmen muss. Zwei einflussreiche Verbände haben sich dahingehend geäußert.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) fordern mehr politisches Augenmerk für eine Wärmewende, um den Klimaschutz zu stärken. Das Potenzial ist groß, da in Deutschland mehr als ein Drittel aller energiebedingten Klimagas-Emissionen bei der Wärmeerzeugung entstehen.

Wärmewende als gewaltiger Transformationsprozess
VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche erklärte: „Wir brauchen nicht nur die Strom- oder Verkehrswende, sondern auch die Wärmewende“ Der Schlüssel dazu liege bei den Stadtwerken mit den Wärmenetzen. Laut Reiche sind die Infrastrukturen der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) die Basis für eine erfolgreiche Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Nur so werde es realistischer, die Klimaziele in Deutschland zu erreichen. Reiche schrittweise Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare und emissionsarme Quellen zum Ziel. Reiche weiter: „Konkret heißt das, in die bestehenden Wärmenetze in Zukunft mehr und mehr unterschiedliche Wärmequellen wie Solar-, Geothermie, Biomasse oder Abwärme aus Industrieanlagen aufzunehmen. Damit stehen wir vor einem gewaltigen Transformationsprozess.“

Keine fairen Wettbewerbsbedingungen für Erneuerbare im Wärmebereich
Kommunale Unternehmen gestalten häufig die Wärmewende vor Ort, indem sie mehr erneuerbare Wärme einspeisen oder Wärmespeicher anlegen. AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer: „Dass die lokale Wärmewende gelingen kann, zeigen die Projekte engagierter Bürger und Unternehmen vor Ort, zum Beispiel die von der AEE ausgezeichneten Energie-Kommunen.“ Anders als am Strommarkt stagniere jedoch im Wärmesektor der Anteil erneuerbarer Energien, obwohl effiziente Technologien bereitstehen. Vohrer stellt fest: „Es fehlen faire Wettbewerbsbedingungen für die Erneuerbaren im Wärmebereich.“

Reiche sieht den Grund darin, dass die emissionsarme Wärmeplanung bislang zu wenig im Fokus der Politik stand: „Es gibt derzeit kein kongruentes Energiekonzept, um die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr zu verbinden und so erneuerbare Energie sektorübergreifend zu nutzen. Es wird Aufgabe der kommenden Bundesregierung sein, dafür intelligente Lösungen zu verankern.“

© IWR, 2017


22.11.2017

 



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