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Zweite Wind- und Solarausschreibung erntet viel Kritik

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Bonn, Münster - Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat die Zuschläge der zweiten gemeinsamen Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land und Solaranlagen erteilt. Zum Zuge kamen wieder nur Solaranlagen.

Das Ergebnis der jüngsten gemeinsamen Wind- und Solar-Ausschreibung stößt bei den Branchenverbänden auf Kritik. Neben vertanen Chancen bei der Umsetzung der Energiewende weisen sie auf das ungenutzte wirtschaftliche Potenzial erneuerbarer Energien und die Gefahr von Beschäftigungsverlusten hin.

Wieder ausschließlich Solaranlagen erfolgreich
Im Zuge der zweiten Ausschreibung der BNetzA für Windenergieanlagen an Land und Solaranlagen sind insgesamt 50 Gebote eingegangen. Davon wurden für insgesamt 36 Gebote mit einem Umfang von 201 Megawatt (MW) Zuschläge erteilt. Die Ausschreibung war mit einem eingereichten Gebotsvolumen von 307 MW etwa 1,5fach überzeichnet, ausgeschrieben waren 200 MW.

Wie bei der vorangegangenen gemeinsamen Ausschreibung, wurden nur Solaranlagen bezugschlagt. Das einzige eingereichte Windenergieprojekt lag über der Zuschlagsgrenze und wurde nicht berücksichtigt. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert beträgt 5,27 ct/kWh. In der letzten gemeinsamen Ausschreibung lag dieser bei 4,67 ct/kWh. Der niedrigste Zuschlagswert liegt bei 4,65 ct/kWh; der höchste Zuschlagswert beträgt 5,79 ct/kWh.

VDMA fordert einfachere Genehmigungen für Windenergieprojekte
Matthias Zelinger, Geschäftsführer des Maschinenbauverbandes VDMA Power Systems, wertet Technologieoffenheit zwar grundsätzlich als positiv, merkt aber einschränkend an, dass dies bei den Ausschreibungen im EEG extrem schwierig ist, da weder Systemkosten berücksichtigt werden können noch die spezifische Projektlandschaft im Wind- und Solarbereich vergleichbar ist.

Für die Zurückhaltung der Windprojekte in der Ausschreibungsrunde macht Zeltinger den aktuellen Mangel an genehmigten Projekten verantwortlich, der sich auch bei den technologiespezifischen Ausschreibungen für Windenergie an Land zeige. Damit die Ausbau- und Klimaschutzziele der Bundesregierung erreicht werden können, forderte er daher kurzfristige Maßnahmen für vereinfachte Genehmigungen.

BSW und BWE - Zeit- und Mengengerüste für EE-Ausbau bis 2030 erforderlich
Die beiden Bundesverbände für Solarwirtschaft (BSW) und Windenergie (BWE) fordern von der Bundesregierung, Solar- und Windkraft nicht länger künstlich gegeneinander in den Wettbewerb zu stellen. Für eine moderne, klimafreundliche und günstige Stromversorgung sei es an der Zeit, Investitionsbarrieren wie den 52-Gigawatt-Solardeckel endlich zu kassieren und beide Klimaschutztechnologien auszubauen. „Beseitigt der Bundestag jetzt jedoch nicht endlich den Förderdeckel und verzichtet er auf ein Veto gegenüber den zusätzlich geplanten Einschnitten, so wird das die Energiewende in den Städten ausbremsen und tausende weitere Jobs in der Solarbranche kosten“, warnt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
BWE-Präsident Herman Albers weist auf die industriewirtschaftlichen Potenziale hin, die regenerative Energietechniken im weltweiten Energiemarkt für die deutsche Wirtschaft bieten, da deutsche Unternehmen weltweit die Entwicklung in den Technologien bestimmen, auf die sich die Energiewirtschaft der Zukunft stütze. Schon deshalb sei die Energiewende eine ökonomische Chance für unser Land. Die Energiewende brauche einen breiten Technologiemix in der Erzeugung, im Vertrieb und der Sicherstellung der Versorgungssicherheit, sagte Albers. „Wir fordern die Bundesregierung auf, jetzt deutlich zu machen, mit welchen Zeit- und Mengenvorgaben der Zubau der Erneuerbaren Energien das 2030er-Ziel von 65 Prozent erreichbar macht", so Albers weiter.

© IWR, 2018


20.11.2018

 



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