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Senvion Insolvenz - Nordsee Offshore Windpark Borkum II wird nicht fertig

© Trianel Windkraftwerk Borkum II GmbH  & Co. KG© Trianel Windkraftwerk Borkum II GmbH & Co. KG

Aachen - Der Offshore Windpark Trianel Windpark Borkum II wird nicht wie geplant zum Ende des Jahres 2019 fertig. Es drohen hohe Millionen-Verluste.

Die Insolvenz des Windkraftanlagen-Herstellers Senvion hat Auswirkungen auf den Ausbau der Offshore Windenergie in der Nordesee. Die Projektpartner EWE und Trianel gehen derzeit davon aus, dass die Installation und Inbetriebnahme aller 32 Windkraftanlagen bis ins erste Halbjahr 2020 andauern könnte.

Verzögerungen im Bauplan durch die Senvion-Insolvenz
„Durch die zunehmenden Schlechtwetterphasen in den Herbst- und Wintermonaten haben wir die massiven Verschiebungen im Bauzeitplan nicht mehr aufholen können,“ erklärt Irina Lucke, technische Geschäftsführerin der Trianel Windkraftwerk Borkum II GmbH & Co. KG. Die Insolvenz des Vertragspartners Senvion, der sowohl für die Lieferung, als auch Errichtung und Inbetriebnahme der Windkraftanlage verantwortlich war, hatte sich mit massiven Verzögerungen auf den Bauzeitplan ausgewirkt. Dadurch verschob sich der Beginn der Installationsarbeiten in den Spätsommer 2019 mit negativen Folgen für den weiteren Bauablauf.

Verluste in Millionenhöhe - Härtefallregelung gefordert
Trianel geht davon aus, dass 10 bis 15 Windkraftanlagen erst im Jahr 2020 in Betrieb gehen können. Nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) reduziert sich die Einspeisevergütung für Offshore-Anlagen, die nach dem 1.1.2020 in Betrieb gehen, allerdings um 1 ct/kWh. "In Summe bedeutet dies ein möglicher Schaden für uns und die beteiligten kommunalen Unternehmen in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe,“ sagt Klaus Horstick, kaufmännischer Geschäftsführer der Trianel Windkraftwerk Borkum II GmbH & Co. KG. Horstig plädiert für eine Gleichbehandlung und fordert wie bei der geplanten Härtefallregelung für Windenergieanlagen an Land wegen der Senvion-Insolvenz auch im Offshore-Bereich für eine solche Regelung.

IWR: 2019 gehen Offshore Windparks mit einer Leistung von über 1.000 MW ans Netz - Marktstillstand 2020
Nach den bisher vorliegenden Daten der Bundesnetzagentur sind im Jahr 2019 bisher Offshore Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1073 MW (Stand: 06.12.2019) ans Netz gegangen. Allerdings droht der deutschen Offshore Windenergie im Jahr 2020 bis auf die wenigen Nachzügler der komplette Ausbau-Stillstand und Fadenriss. "Nach dem bereits erkennbaren Markteinbruch der Windenergie an Land, der sich 2020 fortsetzen wird, sorgt die Politik mit dem Ausbaustopp auch bei der Offshore Windenergie für maximalen Druck auf die Windbranche und gefährdet weitere tausende heimische Arbeitsplätze", so IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch.

© IWR, 2019


06.12.2019

 



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