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Tempolimit bringt weniger CO2-Einsparungen als Biokraftstoffe

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Berlin – Ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen ist politisch hoch umstritten. Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) plädiert daher für einen breiten Mix an Maßnahmen und den Einsatz von deutlich mehr Biokraftstoffen im Verkehr.

Um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, muss auch der Verkehrssektor einen Beitrag leisten. Die Treibhausgasemissionen in diesem Sektor liegen nach Angaben des UBA bei rund 163 Millionen Tonnen und sollen bis zum Jahr 2030 auf etwa 95 Millionen Tonnen jährlich sinken. Doch der Weg dahin ist umstritten.

CO2-Emisisonen im Verkehr: technische Erfolge durch mehr Fahrzeuge kompensiert
Im Ringen um die CO2-Minderungsbeiträge der verschiedenen Sektoren zum Klimaschutz steht der Verkehrssektor besonders in der Kritik. So sind die heutigen Pkw und Lkw bei den spezifischen Emissionen zwar klima- und umweltverträglicher als noch vor Jahren. Kompensiert werden die technischen Erfolge allerdings durch mehr und größere Fahrzeuge. Wie die CO2-Minderung dennoch im Verkehrssektor ohne Wählerstimmen zu verlieren umgesetzt werden kann, zählt zu großen politischen Herausforderungen. Ein Tempolimit wird beispielsweise seit Jahren kontrovers diskutiert und ist politisch heftig umstritten.

Biokraftstoffe senken Treibhausgase 2018 um 9,5 Millionen Tonnen
Nach Angaben des VDB haben die Biokraftstoffe wie Biodiesel, Bioethanol und Biomethan im Jahr 2018 rund 9,5 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart. Ein Tempolimit von 120 km/h erbringt mit Emissionsminderungen von 2,6 Millionen Tonnen nur gut ein Viertel der durch Biokraftstoffe erreichten Werte. „Im Unterschied zum Tempolimit sind Biodiesel, Bioethanol und Biomethan bereits flächendeckend vorhanden und gewährleisten durch ihre bemerkenswerte Treibhausgasbilanz seit Jahren reale Emissionsminderungen“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).

VDB plädiert für breiten Maßnahmen-Mix und mehr Biokraftstoffe
Damit die Klimaziele der Bundesregierung erreicht werden können, sei aber eine Vielzahl von Maßnahmen notwendig, so der VDB. Baumann: „Neben der Senkung des Energiebedarfes, wie ihn beispielsweise ein Tempolimit liefern könnte, brauchen wir den Ausbau der Elektromobilität, strombasierte Kraftstoffe sowie Biodiesel, Biomethan und Bioethanol.“ Baumann kritisierte gleichzeitig die bisherige Politik des Bundesumweltministeriums, das in den vergangenen Jahren versäumt habe, durch eine stufenweise Erhöhung von alternativen Kraftstoffen deutlich höhere Treibhausgaseinsparungen zu erzielen. Das Scheitern eines Tempolimits dürfe nicht als Feigenblatt für eine Untätigkeit herhalten. Die Treibhausgasquote für Biokraftstoffe und andere Alternativen müsse stufenweise erhöht werden, damit auch der Fahrzeugbestand verstärkt zum Klimaschutz beiträgt, so die Forderung des VDB.

© IWR, 2020


05.03.2020

 



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