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Windenergie-Giganten: Vestas kündigt 15 MW Offshore-Turbine an

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Aarhus, Dänemark / Münster - Nach Siemens Gamesa präsentiert jetzt auch Vestas eine neue Offshore Windkraftanlage mit Rekordwerten. Das Offshore-Flaggschiff wird über eine Nennleistung von 15 Megawatt (MW) verfügen und die im Branchenvergleich größte Rotorkreisfläche aufweisen.

Mit der Ankündigung einer Vestas 15 MW-Offshore Turbine geht der Wettlauf um die leistungsstärkste Windenergieanlage zwischen GE Renewable Energy, Siemens Gamesa und Vestas in die nächste Runde. Etwa 2,5 Monate nachdem die EU-Kommission Vestas grünes Licht für die Übernahme der Assets von MHI Vestas am gemeinsamen Offshore-Joint Venture mit Mitsubishi gegeben hat, kündigt der dänische Windenergieriese den Prototyp der neuen V236-15,0 MW für 2022 an.

Vestas V236-15 MW Markteinführung für 2024 geplant - Prototyp kommt 2022
Das neue Vestas-Offshore-Flaggschiff wird über eine Leistung von 15 MW verfügen. Damit zieht Vestas mit dem deutsch-spanischen Hersteller Siemens Gamesa gleich, der im Mai 2020 eine Offshore-Turbine mit einer Leistung von bis zu 15 MW angekündigt hat. Die neue Vestas Offshore-Turbine soll über eine Rotorkreisfläche von 43.000 m2 verfügen, im Branchenvergleich ist das der derzeitige Spitzenwert (Siemens Gamesa SG 14-222 DD; rd. 39.000 m2, GE Haliade-X14 MW: rd. 38.000 m2). Durch die Kombination des aktuell größten Rotors der Windindustrie mit der höchsten Nennleistung liefert die Anlage einen hohen jährlichen Energieertrag, den Vestas mit 80 Mio. KWh (80 GWh/Jahr) angibt. Bei einem angenommenen Jahresstrom-Verbrauch von 4.000 kWh pro Haushalt reicht das rein rechnerisch aus, um etwa 20.000 europäische Haushalte mit einer Anlage mit Strom zu versorgen und mehr als 38.000 Tonnen CO2 einzusparen.

Durch die hohe Leistung der Anlage und den hohen Energieertrag kann die Anzahl der Turbinen auf Parkebene reduziert werden, was den Business Case von Projekten verbessern kann. Im Vergleich mit der Vestas Offshore-Turbine V174-9,5 MW reduziert sich für einen 900 MW Offshore-Windpark die Zahl der Turbinen um 34 auf 60 WEA, gleichzeitig fällt der Energieertrag nach Angaben von Vestas um fünf Prozent höher aus. Die Anlage zeichnet sich durch eine hervorragende Teillastproduktion aus, was zu einer stabileren Energieerzeugung führt, so Vestas weiter. Der erste Prototyp der V236-15,0 MW soll 2022 installiert werden, die Aufnahme der Serienproduktion ist für 2024 geplant.

Siemens Gamesa: Prototypen-Errichtung von 14+ MW-WEA in 2021
Im Mai 2020 hat Siemens Gamesa die Offshore Windturbine SG 14-222 DD vorgestellt. Die Leistung der Anlage erreicht 14 MW und kann mit der Power-Boost-Funktion auf bis zu 15 MW gesteigert werden. Die SG 14-222 DD setzt das Konzept des Offshore-Direktantriebs von Siemens Gamesa fort, die das Unternehmen in fünf Produktgenerationen seit 2011 aufgebaut hat. Der Prototyp der neuen 14 MW+ Offshore Windturbine SG 14-222 DD soll 2021 errichtet werden, der kommerzielle Marktstart ist für 2024 geplant.

GE Renewable Energy testet 13 MW-Prototyp bereits in Rotterdam
GE Renewable Energy betreibt am Standort Rotterdam bereits einen Prototypen seines Offshore-Flaggschiffes Haliade X, die Typenprüfung durch den unabhängigen Zertifizierer DNV-GL für die 12 MW-Variante ist abgeschlossen. Mittlerweile testet GE die Prototypenanlage mit einer auf 13 MW erweiterten Leistung. GE rechnet damit, dass in der ersten Hälfte des Jahres 2021 eine Musterzulassung für die 13 MW-Variante der Haliade-X erfolgt. Die Turbine soll in der 13 MW-Ausführung in den ersten beiden Phasen des britischen Windparks Dogger Bank zum Einsatz kommen. Ab 2023 sollen die insgesamt 190 Anlagen der beiden Phasen installiert werden. Die Haliade X Turbine soll nach Angaben des Herstellers auch in einer 14 MW Ausführung angeboten werden.

© IWR, 2021


11.02.2021

 



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