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Uniper plant nationalen Knotenpunkt für grünen Wasserstoff

© Uniper© Uniper

Düsseldorf - Der Energieversorger Uniper will den ehemaligen Kohle-Kraftwerksstandort in Wilhelmshaven umbauen und setzt auf grünen Wasserstoff. Die zunächst von Uniper geplante Nutzung als Flüssiggas-Standort scheitert dagegen bisher an der zu geringen Nachfrage.

Uniper steigt sukzessive aus der Kohleverstromung aus und hat erst kürzlich die Stilllegung des 757 MW-Steinkohlekraftwerks in Wilhelmshaven bekannt gegeben. Doch der Standort soll auch in Zukunft genutzt werden, und zwar als Drehkreuz für den Import und die Herstellung von grünem Wasserstoff.

Green Wilhelmshaven: Importterminal für grünen Ammoniak und Elektrolyse-Anlage
Unter dem Namen „Green Wilhelmshaven“ dreht sich bei Uniper in Wilhelmshaven künftig alles um den Wasserstoff. Geplant ist ein Import-Terminal für grünen Ammoniak NH3. Aus Ammoniak lässt sich mit einem Ammoniak-Cracker Wasserstoff erzeugen, der in das zukünftige Wasserstoff-Netz eingespeist werden kann. Darüber hinaus ist eine Elektrolyse-Anlage mit einer geplanten Leistung in der Größenordnung von 410 MW vorgesehen.

Importterminal und Elektrolyse gemeinsam würden rund 295.000 Tonnen Wasserstoff produzieren und damit rund zehn Prozent des Bedarfs für ganz Deutschland im Jahr 2030 decken können, teilte Uniper mit. Der erzeugte klimafreundliche Wasserstoff soll der Versorgung der lokalen Industrie dienen, aber auch in das geplante nationale Wasserstoff-Netz eingespeist werden können. Damit wäre einem zentralen Problem der Energiewende Rechnung getragen: der Versorgungssicherheit. Die Ammoniak-Split-Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff wäre die erste skalierte Anlage ihrer Art,so Uniper. Die Inbetriebnahme des neuen Terminals ist für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts geplant.

Projekt Stahlproduktion mit grünem Wasserstoff
Uniper arbeitet mit Partnern auch an einer Machbarkeitsstudie, die den Bau einer Direktreduktionsanlage mit vorgeschalteter Wasserstoff-Elektrolyse auf dem bestehenden Kraftwerkgelände in Wilhelmshaven sowie die Entwicklung der dazu nötigen Infrastruktur zur Versorgung mit Rohmaterialen prüft. Ziel ist es, rund zwei Millionen Tonnen „grünes“ Roheisen mit Hilfe von Wasserstoff aus Windstrom zu produzieren. Bei diesem Projekt kooperiert Uniper mit den Unternehmen Salzgitter und Rhenus Logistics sowie der Stadt Wilhelmshaven und dem Land Niedersachsen.

Dr. Axel Wietfeld, Leiter des Geschäftsbereichs Wasserstoff bei Uniper: „Gerade in der Stahlerzeugung spielt Wasserstoff für die gewollte Reduktion der CO2-Emissionen eine entscheidende Rolle. Aktuell entstehen bei der Erzeugung einer Tonne Rohstahl noch rund eine Tonne an CO2-Emissionen. Nur mit Wasserstoff haben wir in diesem Industriezweig eine realistische Möglichkeit zur Dekarbonisierung.“

“Green Wilhelmshaven“ als IPCEI-Projekt eingereicht – Vorerst kein LNG-Standort
“Green Wilhelmshaven” mit seiner Kombination aus Wasserstoffimport und -herstellung ist eines der Projekte, die Uniper zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Wasserstoffmarktes vorgeschlagen und vor wenigen Wochen beim Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) eingereicht hat. Mit den IPCEI sollen integrierte Projekte entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette gefördert werden.

Ursprünglich hatte Uniper am Standort Wilhelmshaven die Errichtung eines schwimmenden Importterminals für Verflüssigtes Erdgas (LNG) geprüft. Ein Markttest zur Bekundung verbindlichen Interesses hatte im Oktober 2020 erwiesen, dass es im LNG-Markt derzeit zu wenig Interesse an der langfristigen Buchung großer LNG Regas-Kapazitäten in Deutschland gibt.

© IWR, 2021


15.04.2021

 



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