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Shell steigt bei russischer Gazprom aus – Investitionen in US-Offshore Windenergie

© Shell© Shell

London - Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine haben bereits große Energieunternehmen wie BP und Equinor entschieden, Geschäfte mit Russland aufzugeben und Joint Ventures zu beenden. Jetzt hat auch Shell einen solchen Schritt angekündigt.

Der Vorstand von Shell setzt im Ukraine-Krieg ein Zeichen und hat seine Absicht bekannt gegeben, sich aus seinen Joint Ventures mit Gazprom und verbundenen Unternehmen zurückzuziehen. In den USA hat ein Shell Joint Venture den Zuschlag für ein großes Offshore Windenergie-Projekt erhalten.

Shell verurteilt die militärische Aggression – Wertminderungen erwartet
Der Energiekonzern Shell beendet das Russlandgeschäft und plant den Ausstieg aus Beteiligungspartnerschaften, die mit Unternehmen von Gazprom gehalten werden. „Wir sind schockiert über den Verlust von Menschenleben in der Ukraine, den wir bedauern und der auf einen sinnlosen Akt militärischer Aggression zurückzuführen ist, der die europäische Sicherheit bedroht“, sagte Ben van Beurden, Chief Executive Officer von Shell.

Ende 2021 hatte Shell rund 3 Mrd. US-Dollar an langfristigen Vermögenswerten in Unternehmungen in Russland. Shell geht davon aus, dass die Entscheidung, den Prozess zum Ausstieg aus Joint Ventures mit Gazprom und verbundenen Unternehmen einzuleiten, den Buchwert der Shell-Vermögenswerte in Russland beeinflussen und zu Wertminderungen führen wird.

Rückzug aus Gazprom, Beteiligungen an Salym Petroleum und Nord Stream 2
Wie Shell mitteilt, wird sich der Energiekonzern aus seinen Joint Ventures mit der russischen Gazprom und verbundenen Unternehmen zurückziehen, einschließlich seiner 27,5-prozentigen Beteiligung an der Flüssiggasanlage Sachalin-II. Weitere Anteile an diesem Joint Venture halten Gazprom (50%), Mitsui (12,5%) und Mitsubishi (10%).

Auch die 50-prozentige Beteiligung an der Salym Petroleum Development (Joint Venture mit Gazprom Neft) soll aufgegeben werden. Das Joint Venture erschließt die Salym-Felder im Autonomen Bezirk Chanty Mansiysk in Westsibirien. Das Joint Venture Gydan mit Gazprom Neft (50%) zur Exploration und Erschließung von Feldern auf der Halbinsel Gydan im Nordwesten Sibiriens befindet sich ohne Produktion in der Explorationsphase.

Shell beabsichtigt auch, seine Beteiligung am Pipelineprojekt Nord Stream 2 zu beenden. Shell ist eines von fünf Energieunternehmen, die sich jeweils verpflichtet haben, Finanzierungen und Garantien für bis zu 10 % der geschätzten Gesamtkosten des Projekts von 9,5 Milliarden Euro bereitzustellen. Weitere Unternehmen sind neben Shell die Unternehmen Engie, OMV, Uniper und Wintershall.

Shell Joint-Venture gewinnt bei Offshore Windenergie Auktion in den USA
Atlantic Shores Offfshore Wind (Atlantic Shores) ist ein 50:50-Joint Venture zwischen der Shell New Energies US LLC (Shell) und der EDF-RE Offshore Development, LLC (EDF). Die Bietergesellschaft Atlantic Shores Offshore Wind Bight, LLC, hat jetzt den Zuschlag für ein großes Gebiet zur Nutzung der Offshore Windenergie in der Bucht von New York erhalten. Wie Shell bekannt gibt, könnte in dem Seegebiet vorbehaltlich einer zukünftigen Investitionsentscheidung eine installierte Offshore Windkraftleistung von 1.500 MW (1,5 GW) errichtet werden.

Mit diesem Zuschlag und einschließlich einer Vereinbarung von 2018 zur Erschließung zusätzlicher Flächen im Windenergiegebiet New Jersey könnte Atlantic Shores nun potenziell mehr als 4.500 MW (4,5 GW) saubere Energie im Nordosten der Vereinigten Staaten liefern.

© IWR, 2022


01.03.2022

 



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