Wintershall Dea und Equinor planen CCS-Infrastruktur in der Nordsee
Die Energiekonzerne Wintershall Dea und Equinor haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam die Entwicklung einer umfassenden und sicheren Wertschöpfungskette für die Abscheidung, den Transport und die untermeerische Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage - CCS) voranzutreiben. Das Projekt soll kontinentaleuropäische CO2-Emittenten mit Offshore-Lagerstätten auf dem norwegischen Festlandsockel verbinden.
Entwicklung von länderübergreifenden CCS-Wertschöpfungsketten auf der Agenda
Das norwegisch-deutsche CCS-Projekt „NOR-GE“ soll zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Europa beitragen. Ziel von Wintershall Dea und Equinor im Rahmen des Projektes ist es, gemeinsam eine technische und kommerzielle Lösung für die Entwicklung von länderübergreifenden CCS-Wertschöpfungsketten in Europa zu erarbeiten und mit den Regierungen an der Gestaltung entsprechender regulatorischen Rahmenbedingungen zu arbeiten.
Die sichere unterirdische Speicherung von CO2 würde es ermöglichen, unvermeidbare Emissionen aus industriellen Prozessen signifikant zu reduzieren. Im Zuge der deutsch-norwegischen Partnerschaft ist es geplant, über eine rund 900 Kilometer lange Pipeline mit diskriminierungsfreiem Drittzugang den Energyhub für CO2 in Norddeutschland mit den Speicherstätten in Norwegen zu verbinden. Das Gesamtsystem soll nach Angaben der beiden Unternehmen noch vor 2032 in Betrieb genommen werden. Die Pipeline hat eine erwartete Transportkapazität von jährlich 20 bis 40 Millionen Tonnen CO2, was in etwa 10 bis 20 Prozent der vom Umweltbundesamt für das Jahr 2021 angegebenen gesamten deutschen Industrieemissionen entspricht. Gegebenenfalls, so die Unternehmen, können der Transport und die unterirdische Lagerung bereits früher starten, wobei das CO2 dann bis zur Fertigstellung der Pipeline per Schiff transportiert würde.
Hintergrundinfos zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS)
CCS beinhaltet die Abscheidung von CO2, z.B. aus Kraftwerken oder Industrieanlagen, und dessen langfristige Speicherung in unterirdischen geologischen Strukturen, wie z.B. ausgeförderten Gas- und -Öllagerstätten oder tiefliegenden Gesteinsschickten. Vom Ansatz her ermöglicht CCS die Dekarbonisierung von Industriesektoren mit CO2-Emissionen, die sich nur schwer oder gar nicht vermeiden lassen.
Im Allgemeinen sind nach Einschätzung des Umweltbundesamtes (UBA) für die menschliche Gesundheit keine negativen Auswirkungen durch CCS zu erwarten, sofern es nicht zu Unfällen kommt. Risiken für das Grundwasser und den Boden könnten sich allerdings durch Leckagen ergeben, bei denen CO2 entweicht und Schadstoffe im Untergrund freigesetzt werden oder Änderungen am Grundwasserhaushalt die Folge sind. Voraussetzung für den Einsatz der CCS-Technologie ist aus Sicht des UBA ein effektives Monitoring der Anlagen, wobei an diesem Punkt mangels Monitoring-Techniken noch ein erheblicher Forschungsbedarf gesehen wird. Darüber hinaus ist unklar, wie groß die Kapazität geeigneter Speicher tatsächlich ist. Da die Nutzung tiefliegender Gesteinsschichten für die Speicherung von CO2 diese Bereiche für lange Zeiträume von anderen Nutzungen wie die Speicherung von Gasen ausschließen würde, hält das UBA daher eine unterirdische Raumordnung für erforderlich. Kritisch bewertet das UBA den zusätzlichen Energieaufwand für die Abscheidung, den Transport und die Speicherung von CO2.
© IWR, 2022
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