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Spatenstich Smart Quart - Wasserstoff für die Energieversorgung in Kaisersesch

© VG Kaiseresch© VG Kaiseresch

Kaisersesch - Die Bundesregierung verfolgt mit den Reallaboren der Energiewende ein neues Förderformat, das es ermöglicht, innovative Technologien in der praktischen Anwendung unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab zu testen. In Kaisersesch ist jetzt der Startschuss für das Reallalbor-Projekt Smart Quart gefallen, bei des es um smarte Energiequartiere geht.

Wie kann Wasserstoff dazu beitragen, die Energiewende im ländlichen Raum zu gestalten? Welche Anwendungsmöglichkeiten bietet der grüne Energieträger? Und ist er eine echte Alternative für den Antrieb im ÖPNV? Diese und weitere Fragen soll das Wasserstoffquartier in der Verbandsgemeinde Kaisersesch im Rahmen des von der Bundesregierung geförderten Reallabor-Vorhabens Smart Quart beantworten. Gestern (18.10.2022) fand in Kaisersesch der symbolische Spatenstich für das Projekt statt.

Wasserstoffbasiertes Microgrid demonstriert gesamte Wertschöpfungskette von Wasserstoff
Das Quartier Kaisersesch in Rheinland-Pfalz ist mit einem Investitionsvolumen von über 8 Millionen Euro Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekts Smart Quart. Mit dem Smart Quart-Projekt soll gezeigt werden, dass der Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung innerhalb eines Quartiers sowie im Zusammenspiel mit benachbarten Quartieren bereits heute technisch und wirtschaftlich möglich ist. Dabei werden möglichst viele Beteiligte von Beginn an in die Entwicklung der innovativen Systeme mit einbezogen. Neben Kaisersesch in Rheinland-Pfalz nehmen an dem Reallabor-Projekt auch die Städte Essen und Bedburg in Nordrhein-Westfalen teil.

In Kaisersesch soll ein wasserstoffbasiertes Microgrid aufgebaut werden, mit dem die gesamte Wertschöpfungskette des Energieträgers demonstriert werden kann, angefangen bei der Erzeugung und Umwandlung über die Speicherung und Verteilung bis zur Nutzung durch Endverbraucher in den Sektoren Wärme, Strom, Mobilität und Industrie. Ein Ziel ist es dabei, durch eine neuartige Kopplung von Elektrolyse, kommunalem Klärwerk, Wärme- und Stromverbrauchern sowie Mobilitätsanwendung erneuerbare Energien über Wasserstoff in das Energiesystem zu integrieren.

„Die Energiewelt von morgen braucht intelligente und flexible Lösungen auf lokaler Ebene. Dabei ist grüner Wasserstoff eine weitere Alternative. Smart Quart zeigt eindrucksvoll, wie dies im Null-Emissions-Landkreis Cochem-Zell gelingen kann“, so Landrat Manfred Schnur über die Relevanz von Smart Quart für seinen Landkreis Cochem-Zell.

Über das Projekt Smart Quart
Ein Konsortium aus elf Partnern unter der Leitung von E.ON will mit Smart Quart als „Reallabor der Energiewende“ zeigen, dass eine nahezu klimaneutrale Energieversorgung auf Quartiersebene möglich ist. In den drei Quartieren Kaisersesch in Rheinland-Pfalz sowie Essen und Bedburg in Nordrhein-Westfalen werden innovative Technologien unter Einbeziehung der Gesellschaft realisiert und auf Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz untersucht.

In Kaisersesch soll dabei demonstriert werden, wie erneuerbare Energie für Wärme, Strom und Industrie unter Einsatz von Wasserstofftechnologien intelligent mit dem Mobilitätssektor gekoppelt werden kann. In Essen liegt der Fokus auf der Entwicklung eines digitalen urbanen Quartiers mit diversen Gebäudetypen und einer hohen Bebauungs- und Leistungsdichte, das künftig eine Vorbildfunktion für Großstädte einnehmen soll. In Bedburg entsteht letztendlich auf einem ehemaligem Tagebaugebiet eine Ressourcenschutzsiedlung, die auf grüne, lokale Quartiersenergie setzt.

Im Rahmen des Smart Quart Projektes sollen die unterschiedlich dicht besiedelten Quartiere jeweils in sich selbst und miteinander vernetzt werden. So sollen sie sich im systemischen Verbund nachhaltig, wirtschaftlich und energetisch ergänzen. Ziel ist es, durch diese Abbildung von für Deutschland typischen Arealen, die Energielösungen in Zukunft auch auf andere Quartiere übertragen zu können.

In allen drei Stadtquartieren beteiligen sich Bewohner, Energieversorger sowie lokale Technologieanbieter an der Umsetzung von Smart Quart. Projektpartner sind neben der Verbandsgemeinde Kaisersesch noch E.ON SE, E.ON Energy Solutions GmbH, gridX GmbH, Hydrogenious LOHC Technologies GmbH, RWTH Aachen University, Stadt Essen, Stadt Bedburg und Viessmann Werke GmbH & Co. KG. Assoziierte Partner sind die RWE Power AG und die H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG.

© IWR, 2022


19.10.2022

 



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