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Wind-Ausbau in Deutschland von Januar bis Oktober 2022 überschreitet Marke von 2.000 MW

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Münster - Der Ausbau der Windenergie in Deutschland verläuft in den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 zwar immer noch verhalten, zeigt im Vergleich zum Vorjahr aber ein deutliches Wachstum. Mit Blick auf die Klimaziele der Bundesregierung ist die Entwicklung aber noch weit von der notwendigen Dynamik entfernt.

Die Bundesregierung will bis 2030 die Windenergie an Land auf eine Leistung von rund 115.000 MW und die Offshore Windenergie auf mindestens 30.000 MW ausbauen. Nach der IWR-Auswertung der Daten des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur (BNetzA) für den Zeitraum Januar bis Oktober 2022 spiegeln die aktuellen Zahlen gestützt durch den wieder anlaufenden Ausbau der Offshore-Windenergie im Vergleich zum Vorjahr eine ansteigende Marktdynamik wider.

Januar bis Oktober 2022: Windenergie-Ausbau zieht an - Bruttozubau rund 30 Prozent über Vorjahresniveau
Von Januar bis Oktober 2022 sind nach einer aktuellen IWR-Auswertung von vorläufigen Daten des Marktstammdatenregisters der BNetzA insgesamt 443 Windenergieanlagen (Jan-Okt 2021: 397 Anlagen) mit einer Bruttoleistung von 2.031 MW neu in Betrieb gegangen (Stand: 12.11.2022). Damit bewegt sich der Zubau bezogen auf die Leistung um rund 32 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (Jan-Okt 2021: 1.543 MW). Insgesamt entfällt davon mit 417 Windturbinen und einer Bruttoleistung von 1.797 MW der Großteil auf Onshore-Standorte, die übrigen 26 Turbinen mit 234 MW wurden offshore errichtet.

Unter Berücksichtigung der Stilllegung und des Abbaus von 162 Altanlagen mit einer Leistung von etwa 198 MW in den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 bleibt noch ein Netto-Zubausaldo von 281 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1.833 MW (Jan-Okt 21: 156 Turbinen, 1.294 MW).

Bundesländerranging Wind an Land: Schleswig-Holstein vor Niedersachsen, Brandenburg und NRW
Mit einem Brutto-Zubau von 101 Windkraftanlagen und einer Leistung von 397 MW rangiert Schleswig-Holstein im Zeitraum Januar bis Oktober 2022 auf Platz 1 im Bundesländer-Ranking. Dahinter folgen dicht aufeinander Niedersachsen mit 345 MW (73 Anlagen), Brandenburg mit 334 MW (73 Anlagen) sowie Nordrhein-Westfalen mit 324 MW (77 Anlagen) auf dem vierten Platz. Auf Rang fünf liegt schon mit großem Abstand Sachsen-Anhalt mit 93 MW (23 Anlagen).

Darauf folgen Thüringen (86 MW, 19 Anlagen) und Rheinland-Pfalz (57 MW, 14 Anlagen) auf Platz 6 und 7. Im hinteren Mittelfeld liegen Mecklenburg-Vorpommern (40 MW, 10 Anlagen), Hessen (39 MW, 8 Anlagen) und Sachsen (30 MW, 6 Anlagen). Bayern und Baden-Württemberg rangieren mit einer Leistung von jeweils 21 MW und 5 Turbinen gleichauf vor dem Saarland als schlechtestem Flächen-Bundesland (12 MW, 3 Anlagen).

In den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg wurden 2022 bislang keine neuen Windenergieanlagen errichtet.

Offshore Windenergie: Bauarbeiten für Kaskasi und Arcadis Ost 1 laufen
Der deutsche Offshore-Windenergie-Markt ist im Jahr 2020 in eine Ausbaulücke gelaufen. Mit den derzeit laufenden Bauarbeiten an den beiden Offshore-Windprojekten Kaskasi und Arcadis Ost 1 gewinnt der Ausbau jedoch langsam wieder an Fahrt. Nachdem in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 im Marktstammdatenregister der BNetzA noch keine Inbetriebnahmen von neuen Offshore Windkraftanlagen erfasst wurden, sind seit Juli wieder die ersten Inbetriebnahmen zu verzeichnen. Insgesamt wurden demnach bis Ende Oktober im RWE Offshore-Windpark Kaskasi 26 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 234 MW in Betrieb genommen.

Der Offshore-Windpark Kaskasi von RWE Renewables liegt nördlich von Helgoland in der Nordsee und umfasst 38 Windkraftanlagen von Siemens Gamesa mit je 9 MW Leistung. Der Windpark mit einer Gesamtleistung von 342 MW soll Ende 2022 in Betrieb gehen.

Beim Offshore Windpark Arcadis Ost 1 handelt sich um ein 257 MW Projekt der Parkwind Ost GmbH, das in der Ostsee nordöstlich von Rügen errichtet wird. Die Arbeiten an den Fundamenten sowie den nachgelagerten Stahlkonstruktionen sind abgeschlossen, als nächste zentrale Projektphase steht die Errichtung der Turbinen an. Zum Einsatz kommen bei Arcadis Ost 1 insgesamt 27 Offshore-Turbinen von Vestas mit einer Leistung von jeweils 9,5 MW. Die Fertigstellung des Offshore-Windparks ist für Ende 2023 geplant.


© IWR, 2022


15.11.2022

 



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