Vestas 15 MW Offshore-Windenergie Prototypenanlage produziert ersten Strom
Mit der Installation des Prototyps der V236-15,0-MW-Windturbine und der Produktion des ersten Windstroms am Turbinenstandort hat der RENIXX-Konzern Vestas den nächsten wichtigen Meilenstein erreicht. Nun folgt eine umfassende Test- und Prüfphase, danach stehen die Typenzertifizierung und der Start der Serienproduktion auf der Agenda. Bei der Typenzertifizierung ist Vestas Mitbewerber GE Renewable Energy schon einen Schritt weiter.
Testprogramm für Vestas 15 MW Offshore-Prototypen gestartet
Vestas hat die Installation des Prototyps der V236-15,0-MW-Windturbine im nationalen Testzentrum für große Windturbinen Østerild in Westjütland, Dänemark, abgeschlossen. Der Prototyp hat erfolgreich seine ersten Kilowattstunden (kWh) Strom produziert und wird nun einem umfangreichen Test- und Prüfprogramm unterzogen, bevor die vollständige Typenzertifizierung und die Serienproduktion beginnen.
Die Entwicklung des Prototyps und die Montage erfolgten in den F&E- und Produktionsstätten von Vestas in Dänemark. Der Prototyp der Gondel wurde in der Offshore-Gondelfabrik in Lindø im Hafen von Odense entwickelt und montiert. Das Testprogramm für den Generator, den Umrichter und die Netzintegration hat bereits in der Lindø Offshore Renewables Center (LORC) Testanlage in Dänemark begonnen.
Bei einer überstrichenen Fläche von mehr als 43.000 m2 und einer Leistung von 15 MW gibt Vestas den Jahresenergieertrag der V236-15.0 MW mit etwa 80 Millionen Kilowattstunden (Mio. kWh) pro Jahr (80 GWh/Jahr) an. Das reicht aus, um rechnerisch etwa 20.000 europäische Haushalte mit Strom zu versorgen. Nach Angaben von Vestas liefert die Anlage eine hervorragende Teillastproduktion, was zu einer stabileren Energieerzeugung führt.
Für die im Februar 2021 auf den Markt gebrachte V236-15,0-MW-Turbine hat Vestas bisher Vereinbarungen mit bevorzugten Lieferanten für insgesamt mehr als 8.000 MW (8 GW) in fünf verschiedenen Märkten angekündigt.
GE Renewable Energy erhält Typenzertifizierung für Haliade X Betrieb bis 14,7 MW
Im Rennen um die weltweit leistungsstärkste Offshore-Windenergieanlage hatte sich GE Renewable Energy im Oktober 2021 mit der Inbetriebnahme des Haliade-X-Prototypen mit einer Leistung von 14 MW in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam zwischenzeitlich an die Spitze gesetzt. Die Offshore-Windenergieanlage kann in der 14 MW-Variante nach Angaben von GE Renewable Energy basierend auf den Windverhältnissen an einem typischen deutschen Nordseestandort bis zu 74 Millionen Kilowattstunden pro Jahr erzeugen. Kurz vor Weihnachten 2022 hat GE bekannt gegeben, dass die Haliade X Turbine von der Prüf- und Zertifizierungsgesellschaft DNV ein vollständiges Typenzertifikat für den Betrieb bis 14,7 MW erhalten hat. Diese Typenzertifizierung biete eine unabhängige Bestätigung dafür, dass die Turbinen sicher, zuverlässig und gemäß den Konstruktionsspezifikationen betrieben werden können, und mache die Haliade-X zur derzeit leistungsstärksten Windenergieanlage mit einer vollständigen Typenzertifizierung, so GE Renewable Energy.
Auch Siemens Gamesa arbeitet mit Hochdruck an einem Offshore-Windenergie-Giganten. Die neue Turbine vom Typ SG 14-236 DD mit einer Leistung von 14 MW hat einen Rotordurchmesser von 236 Metern sowie Rotorblätter mit einer Länge von 115 m und einer überstrichenen Fläche von 43.500 m2. Dadurch kann die SG 14-236 DD nach Angaben von Siemens Gamesa im Vergleich zur Offshore-Windturbine SG 11.0-200 DD jährlich einen um mehr als 30 Prozent höheren Energieertrag erzielen. Darüber hinaus kann die Leistung der Anlage über eine Power-Boost-Funktion auf 15 MW erhöht werden.
© IWR, 2022
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