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Regenerative Stromerzeugung in den USA übertrifft im Jahr 2022 Kohle und Kernkraft

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Washington, USA - Weltweit gewinnt der Ausbau der erneuerbaren Energien immer stärker an Bedeutung für die Stromerzeugung. In den USA hat die regenerative Stromproduktion jetzt einen wichtigen Meilenstein erreicht.

Im Jahr 2022 hat die Stromerzeugung auf der Basis von erneuerbaren Energien in den USA zum ersten Mal die Stromerzeugung aus Kohle und nach 2021 zum zweiten Mal die Stromerzeugung aus Kernkraft übertroffen. Das geht aus den Daten der U.S. Energy Information Administration (EIA) hervor.

Regenerativer Anteil in US-Stromerzeugung steigt auf über 20 Prozent
Insgesamt wurden 2022 auf dem US-Stromsektor 4.090 Terawattstunden (TWh) Strom produziert. Davon entfallen rund 14 Prozent auf die Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie (2021: 12 Prozent). Der Anteil der Wasserkraft blieb 2022 mit 6 Prozent unverändert. Die Anteile von Biomasse und Geothermie lagen bei weniger als 1 Prozent.

Wichtigster Energieträger im Bereich der US-Stromerzeugung war 2022 das Erdgas, auf das ein Anteil von 39 Prozent der US-Stromerzeugung entfällt (2021: 37 Prozent). Der Anteil der Kohleverstromung ging von 23 Prozent im Jahr 2021 auf 20 Prozent im Jahr 2022 zurück, da eine Reihe von Kohlekraftwerken stillgelegt und die verbleibenden Anlagen weniger genutzt wurden. Auch der Anteil der Stromerzeugung aus Kernkraft ist 2022 weiter auf 19 Prozent zurückgegangen, nachdem das Kernkraftwerk Palisades im Mai 2022 stillgelegt wurde (2021: 20 Prozent).

Der Anstieg der Wind- und Solarstromerzeugung wurde durch den Ausbau der Wind- und Solarstromerzeugungskapazitäten vorangetrieben. Insgesamt hat die PV-Leistung nach den EIA Daten 2022 auf 71.000 MW zugelegt (2021: 61.000 MW). Die Windkraftkapazität ist 2022 auf 141.000 MW gestiegen (2021: 133.000 MW).

Texas bei Windstromproduktion - Kalifornien bei Solarstromerzeugung führend
Im Jahr 2022 wurde in Texas mehr Strom aus Windenergie erzeugt als in jedem anderen Bundesstaat erzeugt. Auf Texas entfielen im vergangenen Jahr 26 Prozent der gesamten Winderzeugung in den USA, gefolgt von Iowa (10 Prozent) und Oklahoma (9 Prozent). Bei der Solarstromerzeugung lag Kalifornien 2022 mit einem Anteil von 26 Prozent an der landesweiten Solarstromerzeugung an erster Stelle. Texas war der zweitgrößte Erzeugerstaat (16 Prozent), gefolgt von North Carolina (8 Prozent).

Prognose: Bedeutung von Kohlestrom in den USA geht 2023 weiter zurück
Mit Blick auf das laufende Jahr 2023 prognostiziert die EIA, dass der Anteil der Windenergie am US-Erzeugungsmix auf 12 Prozent (2022: 11 Prozent) und der Anteil der Solarenergie auf 5 Prozent (2022: 4 Prozent) steigen wird. Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung wird den Prognosen zufolge gegenüber 2022 unverändert bleiben und 2023 bei 39 Prozent liegen. Der Beitrag der Kohle an der Stromerzeugung wird dagegen 2023 voraussichtlich auf 17 Prozent sinken (2022: 20 Prozent).

Hinweis zu den EIA-Daten
Der Stromsektor umfasst Stromversorgungsunternehmen und unabhängige Stromerzeuger. Nicht enthalten sind Erzeuger in der Industrie, im Gewerbe oder in Privathaushalten, wie z. B. Solaranlagen auf Hausdächern oder in Unternehmen oder einige Kraft-Wärme-Kopplungssysteme.


© IWR, 2023


11.04.2023

 



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