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Energiepark Bad Lauchstädt: Netzanschluss für ersten Kunden von Grünem Wasserstoff wird installiert

© Energiepark Bad Lauchstädt / Tom Schulze© Energiepark Bad Lauchstädt / Tom Schulze

Bad Lauchstädt - Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland gewinnt weiter an Dynamik. Beim Aufbau der Infrastrukturen stehen dabei zunächst Projekte des Wasserstoff-Kernnetzes im Fokus. Im Energiepark Bad Lauchstädt ist bei der Umstellung der Gastransportleitung für den Transport mit Wasserstoff ein wichtiger Meilenstein erreicht worden.

Im Auftrag von Ontras Gastransport GmbH (Ontras) wurde jetzt für das Projekt Energiepark Bad Lauchstädt an der zukünftigen Ferngasleitung (FGL) 701 eine neue Abzweig-Armaturengruppe eingehoben. Über den Abzweig wird Ontras eine unterbrechungsfreie und sichere Versorgung der Total Energies Raffinerie Mitteldeutschland GmbH (TRM) mit Grünem Wasserstoff ermöglichen. Damit wird die Infrastruktur entlang der Wertschöpfungskette von Grünem Wasserstoff erstmals in Deutschland lückenlos geschlossen.

Voraussetzung für Versorgung von Total Energies Raffinerie Mitteldeutschland mit Grünem Wasserstoff geschaffen
Die einzelnen Bauteile der Armaturengruppe werden vor dem Einheben vor Ort zusammengesetzt. Im Anschluss erfolgt eine Schweißnaht- und Druckprüfung sowie die Abnahme durch einen Sachverständigen. Danach wird die ca. 6 Tonnen schwere Armatur mit einem Spezialkran in die Baugrube gehoben und mit dem vorhandenen Leitungsstrang verschweißt. Für den vollständigen Anschluss der Raffinerie soll in den folgenden Bauabschnitten per Horizontalbohrung die Straße vor dem Gelände der TRM unterquert und eine Mess- und Regelanlage errichtet werden. Planmäßig soll der kommerzielle Betrieb ab dem 4. Quartal 2025 starten.

Bild: Verschweißen der Abzweig-Armatur mit Leitungsstrang. © Energiepark Bad Lauchstädt / Tom Schulze

Mit der Installation der neuen Abzweig-Armatur für den Netzanschluss des ersten Wasserstoffkunden im Energiepark Bad Lauchstädt haben die Projektpartner einen wichtigen Meilenstein erreicht. Damit ist nunmehr die Voraussetzung für eine durchgehende Versorgung der Total Energies Raffinerie Mitteldeutschland mit Grünem Wasserstoff geschaffen und ein wichtiger weiterer Schritt für den Anschluss des ersten Kunden an das zukünftige Wasserstoff-Kernnetz geschaffen.

Der zu transportierende Grüne Wasserstoff soll ca. 25 Kilometer entfernt in der Elektrolyseanlage hergestellt werden, die derzeit von Uniper und der VNG Handel & Vertrieb GmbH gebaut wird. Der für die Elektrolyse verwendete Grünstrom wird durch die zum Energiepark Bad Lauchstädt gehörenden acht Windenergieanlagen nördlich von Bad Lauchstädt erzeugt.

Mit der FGL 701 und deren Abzweig FGL701.01 wird Ontras zunächst die Raffinerie mit der Elektrolyse und zukünftig mit em Kavernenspeicher in Bad Lauchstädt verbinden, den die VNG Gasspeicher GmbH als weiterer Konsortialpartner aktuell für die großtechnische Speicherung von Grünem Wasserstoff vorbereitet. In Zukunft wird Ontras über diese Leitung und weitere neue und umgestellte Leitungen im Rahmen des IPCEI-Vorhabens Green Octopus Mitteldeutschland (GO!) auch die Region Leipzig an das Wasserstoff-Kernnetz anschließen und mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff beliefern.

Key Facts zum Energiepark Bad Lauchstädt
Der Energiepark Bad Lauchstädt ist ein großtechnisch angelegtes Reallabor zur Erzeugung von Grünem Wasserstoff sowie dessen Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung. Als Reallabor der Energiewende wird dabei erstmalig die gesamte Wertschöpfungskette von Grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab erprobt. Mittels einer 30 MW Großelektrolyse-Anlage von Sunfire wird mit Hilfe von erneuerbarem Strom aus dem nahe gelegenen Windpark Grüner Wasserstoff produziert. In einer eigens dafür gesolten Salzkaverne zwischengespeichert, kann der Grüne Wasserstoff über eine umgestellte Gaspipeline in das Wasserstoffnetz der in Mitteldeutschland ansässigen chemischen Industrie eingespeist und perspektivisch für urbane Mobilitätslösungen eingesetzt werden.

Das Reallabor soll so dazu beitragen, die Zukunftstechnologien rund um Grünen Wasserstoff zu erforschen und zur Marktreife zu bringen. Ziel ist die Entwicklung einer technologisch starken und zukunftsorientierten Wasserstoffregion in Mitteldeutschland und eine erfolgreiche Sektorenkopplung in der gesamten Bundesrepublik. Dazu investieren die Projektpartner insgesamt 210 Mio. Euro, die eine Förderung als „Reallabor der Energiewende“ in Höhe von 34 Mio. Euro aus dem Förderprogramm 7. Energieforschungsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) enthält.

Zum Projektkonsortium gehören die Terrawatt Planungsgesellschaft mbH, Uniper SE, die VNG Handel & Vertrieb GmbH, die VNG Gasspeicher GmbH, die ONTRAS Gastransport GmbH und die DBI - Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg.

© IWR, 2024


03.09.2024

 



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