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Sinkende Energiepreise: Inflationsrate fällt auf unter 2 Prozent und befeuert weitere Zinssenkungs-Aussichten

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Münster – Seit Monaten fällt die Inflationsrate in Deutschland vor allem wegen der gesunkenen Energiepreise. Im August 2024 ist die Teuerungsrate erstmals seit gut drei Jahren auf unter 2 Prozent gefallen. Die Aussichten auf einen weiteren Zinssenkungsschritt rücken damit stetig näher.

Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine explodierten die Energiepreise in Deutschland, vor allem für Strom und Gas. In der Folgenspirale stiegen erst die Inflation und anschließend die Löhne und Gehälter. Mittlerweile deuten die meisten Indikatoren in Deutschland auf Entspannung, aber nicht alle. Aus den USA kommen ebenfalls Zinssenkungssignale, allein der Zeitpunkt ist noch unklar.

Inflation in Deutschland: Sinkende Energiepreise dämpfen – steigende Dienstleistungspreise treiben
Die Inflationsrate in Deutschland lag im August 2024 bei +1,9 Prozent. Zuletzt hatte die Inflation vor gut drei Jahren (März 2021: +1,8 %) unterhalb von zwei Prozent gelegen, teilte das Statistische Bundesamt Destatis mit.

Im Juli 2024 hatte die Veränderungsrate +2,3 Prozent betragen, nach +2,2 Prozent im Juni 2024. „Die Preisrückgänge bei Energie dämpften die Inflationsrate im August noch stärker als in den Monaten zuvor. Demgegenüber wirkten die weiterhin überdurchschnittlichen Preiserhöhungen bei Dienstleistungen inflationstreibend“, sagt Ruth Brand, Destatis-Präsidentin. Im Vergleich zum Vormonat Juli 2024 sanken die Verbraucherpreise im August 2024 um 0,1 Prozent.

Strom, Gas und Heizöl billiger – Fernwärme erheblich teurer als vor einem Jahr
Die Preise für Energieprodukte in Deutschland lagen im August 2024 mit -5,1 Prozent deutlich niedriger als im Vorjahresmonat, nach -1,7 Prozent im Juli 2024. Binnen Jahresfrist gingen vor allem die Preise für Kraftstoffe (-6,9 %) und Haushaltsenergie (-3,8 %) zurück, so Destatis. Bei der Haushaltenergie konnten die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin von günstigeren Preisen für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (-13,1 %) und leichtem Heizöl (-9,3 %) profitieren.

Auch Strom (-6,8 %) und Erdgas (-3,1 %) verbilligten sich gegenüber August 2023. Hingegen war Fernwärme (+31,1 %) weiterhin erheblich teurer als ein Jahr zuvor.

Niedrige Inflationsraten erhöht Aussichten auf weitere EZB-Zinssenkung
Die sinkenden Inflationsraten hatten bereits im Juni 2024 dazu geführt, dass die EZB die wichtigsten Zinssätze (Hauptrefinanzierungssatz, Zinssatz für Spitzenrefinanzierungsfazilität, Zinssatz für Einlagefazilität) um 0,25 Prozentpunkte gesenkt hatte.

Am 12. September 2024 steht die nächste EZB-Sitzung an. Ökonomen erwarten angesichts der weiter gesunkenen Inflationsraten in ganz Europa einen weiteren Zinssenkungsschritt um 0,25 Prozentpunkte.

In den USA hatte die US-Notenbank auf der Juni-Sitzung 2024 den Leitzins unverändert im Bereich zwischen 5,25 bis 5,5 Prozent belassen. Zumindest die Teuerung ist in den USA im August weiter auf 2,5 Prozent zurück gegangen. Ob das für eine Zinssenkung in den USA ausreicht, bleibt dagegen die Gretchenfrage.

© IWR, 2024


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