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Mehr Ökostrom und höhere Dividende: RWE bremst bei zukünftigen Investitionen, bleibt aber auf Wachstumskurs

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Essen - Im Rahmen der Hauptversammlung am 2. Mai 2025 präsentierte der Vorstand des Energiekonzerns RWE ein starkes Jahresergebnis für 2024. Trotz der globalen Unsicherheiten zeigt sich das Unternehmen robust und zukunftsorientiert. Die vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2024 in Höhe von 1,10 Euro (Vorjahr: 1,00 Euro) wurde auf der Hauptversammlung bestätigt.

RWE hat mit einem Nettoergebnis von 2,3 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2024 die eigenen Prognosen Übertroffen. Der Ausbau der Erneuerbaren bleibt zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie, das Investitionstempo wird allerdings reduziert. Die internen Renditeanforderungen steigen von durchnittlich 8 auf durchschnittlich über 8,5 Prozent.

RWE-Gewinn auf Basis EBITDA erreicht 5,7 Mrd. Euro
Im Rahmen der Hauptversammlung am 2. Mai 2025 präsentierte der RWE-Vorstand das Jahresergebnis für 2024. Das Ergebnis auf Basis des bereinigten EBITDA erreichte 5,7 Mrd. Euro, das bereinigte Nettoergebnis 2,3 Mrd. Euro. Insbesondere das Energiehandelsgeschäft sowie die flexible Erzeugung lieferten überdurchschnittliche Beiträge. Der konsequente Ausbau der Erneuerbaren Energien – ein Plus von 2 GW (2.000 MW) im vergangenen Jahr – markierte einen neuen Produktionsrekord von fast 50 Mrd. kWh grünem Strom.

Strom aus erneuerbaren Energien ist inzwischen die mit Abstand größte Quelle für den RWE-Strom. RWE bekräftig die Ambitionen, bis 2040 klimaneutral sein zu wollen.

RWE-Fokus auf erneuerbare Energien und Speicher - Investitionstempo wird angepasst
RWE setzt weiter auf den Ausbau der erneuerbaren Energien, sie sind zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Über alle Technologien und Länder hat RWE knapp 150 Projekte mit 12,5 GW (12.500 MW) im Bau.

Im Bereich Offshore Windenergie betreibt RWE aktuell Windparks auf See mit 3,3 GW
(3.300 MW) Leistung, weitere 4,4 GW sind im Bau. Der britische Offshore-Windpark Sofia ist am weitesten fortgeschritten, der dann größte von RWE-Offshore-Windpark soll 2025 ans Netz gehen. Parallel werden Projekte in Dänemark (Thor), der deutschen Nordsee (Nordseecluster, Deutsche Bucht) und erstmals in den Niederlanden (Oranje Wind) vorangetrieben, teils gemeinsam mit Partnern wie Masdar, Total Energies und dem norwegischen Staatsfonds.

Auch an Land ist das Unternehmen aktiv: RWE betreibt rund 250 Onshore-Windparks mit 9 GW (9.000 MW) Leistung. Die Solarleistung erreicht mittlerweile 5,7 GW (5.700 MW), ein Zuwachs von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weitere Solarprojekte mit 3,2 GW (3.200 MW) sind im Bau. Batteriespeicherprojekte in Deutschland und Australien ergänzen die Wachstumsstrategie.

Aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten will RWE in Zukunft vorsichtiger agieren und Investitionen werden zurückgefahren. Statt der ursprünglich geplanten 45 Mrd. Euro Nettoinvestitionen bis 2030, plant RWE nun mit 35 Mrd. Euro. Gleichzeitig steigen die internen Renditeanforderungen von 8 auf über 8,5 Prozent. Der Verschuldungsgrad soll nur moderat steigen, um die finanzielle Stabilität zu wahren, so RWE.

RWE: Neue Bundesregierung soll Gaskraftwerke ausschreiben – Wasserstoff-Vertrag mit Total Energies
Gaskraftwerke spielen laut RWE eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung einer sicheren Stromversorgung. Die Ausschreibung solle nun zügig und mit großem Nachdruck vorangetrieben werden. RWE plant Gaskraftwerke mit mindestens 3 GW zu bauen, die Anlagen sollen perspektivisch wasserstofffähig sein.

RWE arbeitet zudem am Wasserstoff-Hochlauf in Deutschland. Noch in diesem Jahr ist die Inbetriebnahme einer 100 MW Pilotanlage vorgesehen, die bis 2027 auf 400 MW Leistung erhöht werden soll. RWE hat jüngst mit Total Energies den ersten langfristigen Abnahmevertrag geschlossen, ab 2030 wird RWE jährlich rund 30.000 Tonnen grünen Wasserstoff für die Raffinerie von Total Energies in Leuna liefern.

Dividende erhöht - Aktienrückkaufprogramm angekündigt
Trotz vorsichtigerer Investitionspolitik setzt RWE auf Kontinuität bei der Aktionärsbeteiligung. Für das Geschäftsjahr 2024 wurde eine Dividendenerhöhung auf 1,10 Euro je Aktie beschlossen – 10 Cent mehr als im Vorjahr. Für 2025 sind weitere 10 Cent Aufschlag vorgesehen. Zudem läuft ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1,5 Mrd. Euro bis 2026, das durch Verzögerungen in den USA und beim Wasserstoffhochlauf ermöglicht wurde.

Weichenstellungen und Ausblick: Steigende Stromnachfrage als Wachstumstreiber - Wechsel im Aufsichtsrat
RWE plant für das laufende Geschäftsjahr 2025 ein Ergebnis in der Bandbreite von 4,55 bis 5,15 Mrd. Euro. Für das bereinigte Nettoergebnis veranschlagt RWE 1,3 bis 1,8 Mrd. Euro. Der Rückgang ist laut RWE auf eine Normalisierung des Energiehandels und der flexiblen Erzeugung im laufenden Jahr zurückzuführen. Ein Anstieg der Dividende für das Jahr 2025 auf 1,20 Euro ist geplant.

Die mittelfristigen Ziele bleiben ambitioniert: Bis 2027 soll das bereinigte Nettoergebnis pro Aktie bei etwa 3 Euro liegen, 2030 bei 4 Euro. Die Dividende wird nach den Planungen jährlich zwischen 5 und 10 Prozent steigen. RWE setzt weiterhin auf Strom als Schlüsselressource der Zukunft – insbesondere mit Blick auf den steigenden Bedarf durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Große Technologieunternehmen zählen bereits heute zu den Hauptabnehmern in langfristigen Stromlieferverträgen (PPAs), die mittlerweile (seit 2021) ein Gesamtvolumen von über 7 GW erreichen.

Neben finanziellen Weichenstellungen kam es auch zu einem personellen Wechsel im Aufsichtsrat: Die Hauptversammlung wählte Dr. Frank Appel, den ehemaligen CEO der Deutschen Post DHL Group, zum neuen Vorsitzenden des Gremiums. Mit seiner internationalen Managementerfahrung soll Appel die strategische Weiterentwicklung von RWE begleiten.

© IWR, 2025


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02.05.2025

 



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