Erneuerbare übernehmen Systemverantwortung: BEE stellt Studie zu neuem Strommarktdesign vor
© Adobe Stock / FotoliaBerlin - Um die Klimaziele zu erreichen, hat die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, dass 2030 der Anteil Erneuerbarer Energien (EE) am Bruttostrombedarf 80 Prozent betragen soll. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) hat vor diesem Hintergrund eine Studie zu einem neuen Strommarktdesign für Erneuerbare Energien (EE) vorgestellt.
Zusammen mit seinen Fach- und Landesverbänden sowie 70 weiteren Unterstützern aus der gesamten Energiebranche hat der BEE die Studie „Neues Strommarktdesign für die Integration fluktuierender Erneuerbarer Energien“ begleitet. Die Studie wurde wissenschaftlich durch die Fraunhofer Institute für Energiewirtschaft und Netzbetrieb (IEE) und Solare Energiesysteme (ISE) umgesetzt.
Inhaltlich konzentriert sich die Studie nicht nur auf den Strommarkt, sondern auch auf zentrale Aspekte der Versorgungssicherheit sowie die Finanzierung der Systemkosten des Energiesystems. Alle in der Studie getroffenen Maßnahmen seien durch die Kanzlei Becker Büttner Held juristisch geprüft worden, so der BEE.
In der Studie wurden neben volkswirtschaftlichen auch betriebswirtschaftliche Aspekte für den Betrieb Erneuerbarer Energien betrachtet sowie die benötigten Flexibilitätsoptionen im Verbraucher-, Speicher- und Erzeugerbereich. Im Gegensatz zu anderen Studien, z.B. den Langfristszenarien des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi), zeigt die Studie, dass die Energiewende im Stromsektor überwiegend durch Nutzung der regionalen Wertschöpfungspotenziale organisiert werden kann, so der BEE.
„Eine der Besonderheiten der Studie liegt in der Analyse einer betriebswirtschaftlichen Rentabilität der Erneuerbaren Energien und den für das Energiesystem der Zukunft notwendigen Flexibilitätsoptionen. Sie stellt einen wichtigen Pfad zur Umsetzung der Klimaneutralität dar, der gleichzeitig die Importabhängigkeit von Energierohstoffen und Strom deutlich reduzieren kann und zudem die Anforderungen an Versorgungssicherheit und Standortsicherung durch überwiegend heimische Wertschöpfung erfüllt“, so BEE Präsidentin Dr. Simone Peter. Eine sichere Energieversorgung sei jederzeit gegeben - auch bei einem vorzeitigen Kohleausstieg bis zum Jahr 2030. „Hiermit liefern wir bereits jetzt einen umfassenden Vorschlag für die von der neuen Bundesregierung geplante Plattform Klimaneutrales Stromsystem“, so Peter weiter.
„Die Studie bewertet, wie die Herausforderungen der im Koalitionsvertrag geforderten extrem hohen Ausbaudynamik Erneuerbarer Energien gelöst werden können und adressiert dabei besonders die Punkte Marktdesign und Zielstromnetz“, ergänzt Norman Gerhardt, Gruppenleiter Energiewirtschaft und Systemanalyse, Fraunhofer IEE.
© IWR, 2024
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