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Finanzbedarf: EDF startet milliardenschwere Kapitalerhöhung

© ASN, Mickael Clemenceau© ASN, Mickael Clemenceau

Parin - Der mehrheitlich im französischen Staatsbesitz befindliche Energieversorger EDF hat den Start und die Bedingungen für eine Kapitalerhöhung im Umfang von 3,1 Mrd. Euro bekannt gegeben. Für 13 bestehende EDF-Aktien erhalten die Aktionäre 2 neue Aktien, der Zeichnungspreis beträgt 6,35 Euro pro neue Aktie.

Der Handelszeitraum für die Bezugsrechte findet zwischen dem 21. März bis einschließlich 30. März 2022 statt. Die Zeichnungsfrist beginnt am 23. März 2022 und endet am 01. April 2022.

Der französische Staat hält 83,88 Prozent der Anteile an EDF. Gemäß diesem Aktienpaket entfällt allein auf den französischen Steuerzahler eine Zeichnungsverpflichtung in Höhe von 2,7 Mrd. Euro, so EDF.

Den Nettoerlös will EDF zur Finanzierung der Entwicklungsaktivitäten der Gruppe im Zeitraum zwischen 2022 und 2024 verwenden, das Kreditrating verbessern und ganz allgemein die finanzielle Flexibilität der Gruppe erhöhen.

Im Januar 2021 hatte der französische Staat dem staatlich kontrollierten Energieversorger EDF vorgeschrieben, die Strompreise zu deckeln. So sollte EDF u.a. einen Teil der Stromproduktion für max. 4,62 ct/kWh an die Konkurrenz abgeben und die Strompreise sollten um max. 4 Prozent erhöht werden. Der EDF-Chef Jean-Bernard Levy hatte die Maßnahme kritisiert und auf operative Verluste in Milliardenhöhe hingewiesen.

Über den Umweg der Kapitalerhöhung, an der sich der französische Staat wegen des Aktienanteils beteiligen muss, holt sich EDF einen Teil der entstehenden Verluste vom französischen Staat wieder zurück, ohne dass dies nach einer direkten Subventionierung aussieht.

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18.03.2022