Gaskrise: Biogasbranche begrüßt Habecks Ankündigung zur Ausweitung der Biogasproduktion
© Adobe Stock / FotoliaBerlin - In einer digitalen Pressekonferenz in der letzten Woche hat sich Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck zur Energiesicherheit und den Herausforderungen in der Gasversorgung geäußert.
Habeck hat dabei angekündigt, dass neben weiteren Maßnahmen auch eine kurzfristige Ausweitung der Biogasproduktion zu den Plänen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gehört, um den Bedarf an russischem Erdgas kurzfristig zu reduzieren. Zur Sicherung der Gasversorgung im kommenden Winter sollen dazu nach den Aussagen von Habeck per Verordnung Begrenzungen der jährlichen Maximalproduktion ausgesetzt werden.
„Es ist ein mutmachendes und erfreuliches Signal aus dem Bundeswirtschaftsministerium, die Biogasproduktion kurzfristig anheben zu wollen. Wie bereits in den vergangenen Wochen wiederholt betont, kann und will die Bioenergiebranche durch eine kurzfristige Ausweitung ihrer Produktion die Situation auf dem Gasmarkt bereits im kommenden Winter entschärfen“, begrüßt Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie, die Ankündigungen von Habeck.
Um die Produktion zu steigern, müssten aber bislang geltende Begrenzungen für die Gas- und Stromproduktion beseitigt werden. Um möglichst viele Hindernisse aus dem Weg zu räumen, bedarf es aus Sicht des Fachverbandes Biogas vor allem Erleichterungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz sowie im Bau- und Genehmigungsrecht.
Wenn diese umgesetzt werden, könnten kurzfristig etwa 20 Prozent Leistung im aktuellen Biogasanlagenbestand zusätzlich mobilisiert werden, was insgesamt 19 Milliarden Kilowattstunden Gas bzw. 7 Milliarden Kilowattstunden Strom zuzüglich Wärmeerzeugung entspricht, so der Fachverband. „In unserem kürzlich erarbeiteten Positionspapier machen wir darauf aufmerksam, dass heimische und nachhaltige Bioenergie einen relevanten Beitrag zur Deckung der Energielücke bei Strom, Wärme und Gas im kommenden Winter leisten kann und welche Hürden nun ausgeräumt werden sollten“, so Rostek weiter.
Im „Hauptstadtbüro Bioenergie“ bündeln vier Verbände ihre Kompetenzen und Ressourcen im Bereich Energiepolitik: der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE), der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV), der Fachverband Biogas e.V. (FvB) und der Fachverband Holzenergie (FVH). Gemeinsam bilden sie die gesamte Bioenergiebranche ab von Land- und Forstwirten, Anlagen- und Maschinenbauern, Energieversorgern bis hin zu Betreibern und Planern.
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