Konjunktur-Pessimismus: Ölpreise brechen erneut um fast 5 Prozent ein

Münster – Die Ölpreise befinden sich am Montag auf rasanter Talfahrt. Der Markt reagiert auf Zahlen aus China, nachdem sich die Wirtschaft im Juli unerwartet verlangsamt hat. Die überraschende Zinssenkung in China durch die Notenbank verstärkt nun nur noch die Konjunktursorgen bei den Anlegern. Als Hauptursache werden eine schwächere Nachfrage wegen der chinesischen Null-Covid-Politik mit lähmenden Lockdowns und Problemen im Immobiliensektor angesehen, die jetzt auf die Rohstoffpreise drücken.
Ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI kostet derzeit nur noch 87,52 Dollar (13:30 Uhr), das sind rd. 4,7 Prozent weniger als am Vortag. Brent wird für 93,22 US-Dollar gehandelt, das ist ein Preisabschlag von 4,9 Prozent.
Das aktuelle Rohöl-Preis-Niveau liegt mittlerweile wieder um rd. 30 Prozent unterhalb des Jahres-Rekordpreises von über 120 Dollar je Barrel. Dieses hohe Niveau wurde nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine und Anfang Juni 2022 erreicht. Seitdem haben sich die Rohölpreise kontinuierlich verbilligt und notieren jetzt wieder auf dem Preisniveau von Anfang des Jahres 2022, also vor dem Ukraine-Krieg.
Während die Dieselpreise in Deutschland auf die gesunkenen Rohölpreise reagieren, ist bei der Dieselvariante „Heizöl“ keine vergleichbare Entwicklung erkennbar. Im Gegenteil: heute müssen bei einem Rohölpreis um die 90 Dollar je Barrel für Heizöl im Mittel rd. 1,50 Euro pro Liter bezahlt werden. Bei einem ähnlichen Rohölpreis Ende Januar 2022, d.h. vor dem Krieg, lag der Heizölpreis mit 0,95 Euro je Liter deutlich unter dem heutigen Heizöl-Preisniveau. Für die Verbraucher ist das derzeit ein Rekord-Preisaufschlag um rd. 58 Prozent.
© IWR, 2023
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