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Marktanalyse: Solarthermie in Fernwärmenetzen auf dem Vormarsch

Stuttgart - In Deutschland sind derzeit 34 solarthermische Großanlagen mit einer Gesamtleistung von 44 Megawatt (MW) und einer Bruttokollektorfläche von 62.700 Quadratmetern ins Fernwärmenetz eingebunden. Das meldet das Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme (Solites). Die Branche erwartet für die nächsten Jahre ein beschleunigtes Wachstum und stellt sich langfristig auf einen fünfzigfach vergrößerten Markt ein.

Allein in diesem Jahr 2019 werden voraussichtlich weitere 19 Megawatt mit 23.200 m2 Kollektorfläche an den Start gehen. Allen voran die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim, die aktuell die größte deutsche Solarthermieanlage mit 14.000 m2 bauen. Bislang halten den deutschen Rekord die Stadtwerke Senftenberg, die allein im vergangenen Jahr 2018 mit ihrer 8.300 m2 großen Anlage 4.720 Megawattstunden für ihr Fernwärmenetz geerntet haben.

Für die kommenden fünf Jahre bis 2023 erwartet Dirk Mangold, Leiter des Steinbeis-Forschungsinstituts Solites, eine Verdopplung der Anlagenzahl auf 70 große Solarsysteme mit einer Verdreifachung der Leistung auf dann 140 MW. "Diese Zahl errechnet sich aus bereits laufenden Projekten und konkreten Machbarkeitsstudien, wobei wir die jeweilige Realisierungswahrscheinlichkeit als Faktor einkalkuliert haben", erläutert Mangold.

Mangold: "Bis zum Jahr 2050 möchte die Bundesregierung den Beitrag der Solarthermie zur Fernwärmeversorgung massiv steigern. Bei einem Anteil von 15 Prozent entspricht dies 12 Terawattstunden pro Jahr. Dafür wird eine installierte Leistung von rund 21 Gigawatt benötigt, also eine Kollektorfläche von rund 30 Millionen Quadratmetern. Wir brauchen somit einen Zubau von 1 Million Quadratmetern pro Jahr. Das bedeutet einen Faktor 50 gegenüber dem heutigen Markt!"

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04.06.2019