Netzanbindung: Amprion prüft Bündelung von A-Nord mit DolWin4 und BorWin4
© Amrion - Lutz KampertDortmund - In den Jahren 2028 und 2029 sollen die beiden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 in Betrieb gehen. Sie werden in Lingen-Hanekenfähr an das Übertragungsnetz angeschlossen und durch das Dortmunder Unternehmen Amprion realisiert. Auf dem Abschnitt zwischen Emden und Lingen prüft der Netzbetreiber derzeit eine Bündelung mit der Gleichstromverbindung A-Nord. Das soll die Projekte beschleunigen, Kosten reduzieren und den Eingriff in Boden und Landschaft minimieren.
Die Bündelung von A-Nord mit DolWin4 und BorWin4 soll auf einem etwa 100 Kilometer langen Abschnitt zwischen Emden und Lingen erfolgen. Möglich macht es das im Mai 2019 beschlossene, novellierte Netzausbaubeschleunigungsgesetz. Dadurch sollen Synergieeffekte für räumlich und zeitlich zusammenhängende Projekte genutzt und so der Netzausbau beschleunigt werden.
Eine Bündelung würde auf dem gemeinsamen Abschnitt in Ostfriesland und im Emsland eine gemeinsame Bauausführung der drei Projekte ermöglichen. Obwohl sich die zu transportierende Leistung mit den Offshore-Projekten fast verdoppele, vergrößere sich der spätere Schutzstreifen voraussichtlich nur um den Faktor 1,5. Außerdem müsste nur einmal in die Bodenstrukturen eingegriffen werden und die Kosten für die Stromverbraucher würden gesenkt, so Klaus Wewering, Projektleiter für die Gleichstromverbindung A-Nord.
Amprion will für A-Nord im kommenden Frühjahr bei der Bundesnetzagentur den Antrag auf Bundesfachplanung stellen. Mit einem Ergebnis ist Ende 2020 zu rechnen. Im anschließenden Planfeststellungsverfahren wird der genaue Trassenverlauf auf den 300 Kilometern zwischen Emden und Osterath festgelegt. In diesem zweiten Verfahrensschritt sollen die Leerrohre für die Offshore-Leitungen sowie der spätere Kabeleinzug und Betrieb mitgenehmigt werden.
© IWR, 2024
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19.11.2019