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Nordex-Aktie erholt: Nordex-Ausblick verhalten – Ergänzendes Kerngeschäft grüner Wasserstoff beflügelt

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Hamburg – Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex rechnet nach einem herausfordernden Jahr mit einer stärkeren zweiten Jahreshälfte im laufenden Jahr 2023. Der Nordex-Vorstand erwartet für 2023 danach einen Konzernumsatz zwischen 5,6 und 6,1 Mrd. Euro (2022: 5,7 Mrd. Euro). Die EBITDA-Marge für 2023 wird in einer Bandbreite zwischen minus 2,0 bis plus 3,0 Prozent an (2022: minus 4,3 Prozent) erwartet. Das Ergebnis für 2022 vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf minus 244,3 Mio. Euro.

Die Nordex-Aktie fiel zunächst auf 12,65 Euro, konnte sich aber im Laufe des Handels deutlich erholen und kletterte anschließend in der Spitze bis auf 13,85 Euro. Enttäuschend wirkte offenbar auf den ersten Blick, dass für 2023 ein operativer Verlust nicht ausgeschlossen ist.

Für eine positive Überraschung und Kursphantasie sorgte Nordex dann mit der heutigen Ankündigung, mit zwei Initiativen das Nordex-Kerngeschäft zu ergänzen. Dazu ist Nordex jüngst in zwei strategische Joint Ventures rund um das Zukunftsfeld grüner Wasserstoff eingestiegen. Das erste Joint Venture betrifft die Herstellung von Elektrolyseuren (Nordex Electrolyzers), die zweite Kooperation (Acciona - Nordex H2 S.L.) betrifft die Entwicklung großer Projekte zur Produktion von grünem Wasserstoff.

José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender der Nordex Group, erläutert die Gründe für die Wasserstoff-Aktivitäten des Unternehmens: "Mit diesen zwei Joint Ventures etabliert sich die Nordex Group frühzeitig in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette und setzt gleichzeitig die Strategie des Unternehmens fort, sich auf einem niedrigen Risikoprofil zu bewegen."

Dank der eigenen, langjährigen Kompetenz in der Projektentwicklung im Bereich Wind hat die Nordex Group nach eigenen Angaben bereits einen vielversprechenden Bestand an Projekten für grünen Wasserstoff in interessanten Regionen aufgebaut, zum Beispiel in den USA und Lateinamerika.

Mit einer angestrebten Entwicklungspipeline für erneuerbare Energien von 50 GW ist es das Ziel des Joint Ventures Acciona-Nordex, Projekte zu entwickeln, die innerhalb der nächsten zehn Jahre jährlich 0,5 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff produzieren können. Die ersten Projekte sollen bis 2027 baureif sein.

Die zweite Kooperation, "Nordex Electrolyzers", zielt darauf ab, Elektrolyseure (Hardware) mit eigener Technologie zu entwickeln, herzustellen und zu vermarkten. Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Elektrolyseuren von heute noch sehr geringer Kapazität bis 2030 auf 400 GW steigen wird.

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31.03.2023