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Schaden durch Ausbaustopp: WAB beklagt Fachkräftemangel in der Offshore Windindustrie

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Bremerhaven – Der Ausbau der Windenergie auf See findet derzeit in Deutschland nicht statt. Im Jahr 2021 ist bisher keine einzige Offshore Windkraftanlage in Betrieb gegangen. Der politische Fadenriss hat auch Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze und die aktuelle Beschäftigung in der Branche.

Der derzeit immer noch wirksame Ausbaustopp bei der Windenergie auf See (offshore) und die jüngste Ausbaukrise bei der Windenergie an Land (onshore) haben in der Zulieferindustrie in Deutschland bereits tiefe Spuren hinterlassen, so die WAB, das Branchennetzwerk für die Windenergie. Trotz der Korrektur des geplanten Ausbaus auf den von der Branche geforderten langfristigen Ausbaupfad von 40 Gigawatt bis 2040 stellen die Verluste in der Offshore Windindustrie bereits heute eine neue Hürde für die Energiewende dar, kritisiert der Verband.

Industrieunternehmen der Windbranche beklagen bereits einen Fachkräftemangel. Der Aufbau einer vollständigen Wind-Wertschöpfungskette habe laut der WAB viele Jahre gedauert. Dies wird jetzt offenbar durch die Politik leichtfertig aufs Spiel gesetzt, denn die „einst vollständige Offshore-Wind-Wertschöpfungskette in Deutschland ist bereits beeinträchtigt.“

"Um Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland zu erhalten und nachhaltig zu stärken, sollte die Politik kurzfristig verfügbare Potenziale nutzen, um den Trend mit Bauaktivitäten und einer passgenauen Export- und Forschungsprojekt-Offensive umzukehren und positiv zu verstetigen", mahnt WAB Geschäftsführerin Heike Winkler.

Der aktuelle Rückgang der Beschäftigung kann derzeit nicht genau beziffert werden, denn die zuletzt vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) laut WAB veröffentlichte Zahl von 24.400 Vollzeit-Beschäftigten im Bereich Offshore-Windenergie ist mit Stand 2018. Nach einem Höchststand von 28.500 Beschäftigten im Jahr 2016 war bereits die für Ende 2018 ermittelten Zahl von 24.400 Beschäftigten ein von der sich abzeichnenden Ausbaukrise beeinflusster Wert, der seither durch Insolvenzen und Marktabwanderungen noch weiter gesunken ist, so die WAB.

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11.08.2021