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Solarstrom direkt ins Werk: Juwi Solarpark liefert Strom für Verpackungshersteller Spies Packaging

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Wörrstadt, Melle - Im Rahmen ihrer Dekarbonisierungsziele und mit Blick auf die Kostenseite setzen Industrieunternehmen zunehmend auf eine Stromversorgung auf der Basis regenerativer Energien und schließen dazu langjährige Stromlieferverträge ab. Eine besondere Variante der Strombelieferung hat der regenerative Projektentwickler Juwi jetzt mit Spies Packaging vereinbart.

Ein von Juwi entwickelter Solarpark beim Osnabrück wird zukünftig per Direktleitung Sonnenstrom in das Werk des Verpackungsunternehmens Spies Packaging liefern. Bereits Mitte März starteten die Bauarbeiten. Beide Unternehmen sehen das Projekt als Leuchtturm für eine klimafreundliche Energieversorgung im Industriebereich. Mit der Anlage will der Hersteller von spritzgegossenen Kunststoffverpackungen aus Melle zukünftig mindestens 20 Prozent seines Strombedarfs decken.

Juwi Solarpark Gesmold liefert Strom für kostengünstige und kalkulierbare Stromversorgung
Das Thema Nachhaltigkeit spielt für das kunststoffverarbeitende Unternehmen Spies Packaging eine bedeutende Rolle. Ebenso wichtig ist für den Industriebetrieb mit rund 430 Mitarbeitenden eine kostengünstige Stromversorgung zu kalkulierbaren Preisen. Dazu setzt das Verpackungsunternehmen jetzt auf den von Juwi entwickelten Solarpark Gesmold, der in Melle gebaut wird. Ab dem Spätsommer 2024 soll Solarstrom aus dem Solarpark unweit des Werksgeländes über eine Erdleitung direkt ins Werk von Spies fließen.

Für Spies ist Melle Stammsitz und Produktionsstätte für spritzgegossene Verpackungen aber auch andere Teile aus Kunststoff. Die Juwi GmbH hat ein Büro in der Stadt, von dem aus Wind- und Solarprojekte in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen entwickelt werden. Mit dem Solarpark Gesmold realisiert Juwi nun erstmals auch ein Solarprojekt direkt in Melle. Gleichzeitig soll das Projekt auch zu einem Leuchtturmprojekt für die klimafreundliche Stromversorgung von produzierenden Unternehmen im Landkreis Osnabrück werden.

Dass Juwi im Rahmen des Solarparks mit einem der größten Unternehmen der Region zusammenarbeitet, ergab sich erst im Rahmen des Bauleitverfahrens. Ursprünglich sollte der Strom auf Basis der EEG-Vergütung ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Im Bauleitverfahren hatte Spies im Jahr 2021 dann von dem Projekt erfahren und war auf Juwi zugekommen.

„Wir erleben als Projektentwickler für erneuerbare Energien seit einigen Jahren ein großes Interesse gerade auch bei Industrie- und Dienstleistungsunternehmen an unseren Wind- und Solarparks und haben auch schon mehrere Parks direkt an Firmen verkauft. Aber auch für uns ist das Projekt mit Spies etwas Besonderes. Es ist das erste Projekt, bei dem der Strom über eine Direktleitung ins Werk geliefert wird“, so Juwi-Geschäftsführer Christian Arnold.

„Für uns als Unternehmen ist das Projekt ein wichtiger Schritt hin zur CO2-neutralen Stromversorgung. Darüber hinaus vereint die Direktversorgung mit Solarstrom ökonomische mit ökologischen Zielen und trägt dazu bei, die Energiekosten zu stabilisieren und somit die Standortsicherheit zu gewährleisten“, ergänzt Inhaber und Geschäftsführer Christof Spies.

Solarpark Gesmold auch aus Sicht des Natur- und Artenschutzes ein Vorzeigeprojekt
Eine knapp 2,3 Kilometer lange Erdleitung wird den Strom bis zum Netzverknüpfungspunkt auf dem Werksgelände transportieren. Die Bauarbeiten für den Park und die Anbindung haben Mitte März begonnen. Insgesamt 18.284 Module werden auf den beiden Ackerflächen entlang der Autobahn A 30 auf Gestellen montiert werden. Voraussichtlich im August soll dann die erste Kilowattstunde Strom fließen. Rund 10 Mio. kWh Solarstrom soll der Park dann jährlich produzieren. 70 bis 80 Prozent des Stroms will Spies selbst im Werk verbrauchen, der Rest wird dann ins Stromnetz eingespeist.

Auch unter Artenschutz-Aspekten soll der Solarpark Gesmold ein Vorzeigeprojekt werden. Nach der Inbetriebnahme wird der Park mit lokalem Saatgut in ein extensives Grünland verwandelt, in dem sich Flora und Fauna gut entwickeln können. Blühstreifen auf dem Gelände und Wildhecken rund um das Gelände sollen zusätzlichen Lebensraum bieten. Für die auf der Fläche gesichteten Kiebitz-Brutpaare soll eine Blänke angelegt werden. Dabei handelt es sich um eine größere Geländemulde, die temporär vor allem im Frühjahr mit Wasser gefüllt ist und dem Kiebitz als Nahrungshabitat dient. Zusätzlich wird als Ausgleichsmaßnahme eine Streuobstwiese auf einer Fläche von etwa einem Hektar angelegt.

Ziel Klimaneutralität: Spies Packacking hat weitere Maßnahmen auf der Agenda
Spies hat sich das Ziel gesetzt, am Standort Gesmold klimaneutral (nach Scope 1 und 2) zu produzieren. Um dies zu erreichen, investiert das Unternehmen unter anderem auch in eine Vielzahl verschiedener Energieeffizienzmaßnahmen, wie z.B. eine stetige Modernisierung von Lüftungs-, Beleuchtungs- und Druckluftsystemen und der kontinuierlichen Erneuerung und Optimierung der Produktionslinien. Zusammengeschlossen in einem etablierten Energiemanagementsystem werden all diese Maßnahmen durch ein Team von Fachexperten bei Spies überwacht, gesteuert und optimiert.

© IWR, 2024


11.04.2024

 



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