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Energy Storage Europe: Speicherbranche verabschiedet Düsseldorfer Erklärung

Düsseldorf - Mit der Verabschiedung der „Düsseldorfer Erklärung“ ist die Fachmesse und Konferenz Energy Storage Europe 2016 (ESE) sowie die 10. Internationale Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES 2016) von Eurosolar zu Ende gegangen. Neben der Besserstellung von Speichern im Markt steht die Sektorkopplung von Strom-, Wärme-, Treibstoffmärkte für die Branche im Fokus.

Im Mittelpunkt der Erklärung stehen Forderungen an die Bundes- und Landespolitik zur Fortführung der Energiewende und zum dafür benötigten Speicherausbau. Die Politik solle sich klar zu Speichern bekennen und diese unter anderem von Netzentgelten befreien.

Energy Storage Europe: Zahl der Messebesucher steigt um 60 Prozent

Über 3.000 Besucher aus 54 Ländern haben die diesjährige Fachmesse besucht. Auf den Konferenzen mit wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Schwerpunkten informierten sich über 650 Experten. Damit habe sich die Zahl der Messebesucher um mehr als 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert, heißt es in der Abschlusserklärung zur Veranstaltung. Die Position der Fachmesse, der IRES-Konferenz und der Energy Storage Europe Conference als weltweit führende Fachveranstaltungen rund um alle Speichertechnologien wie Batteriespeicher, thermische und mechanische Speicher bis zu Power-to-Gas sei ebenfalls verbessert worden. Die nächsten Termine für die Energy Storage Europe stehen bereits fest: Im Jahr 2017 findet die Energy Storage Europe vom 14. bis zum 16. März statt, im Jahr 2018 ̶vom 13. bis zum 15. März.

Düsseldorfer Erklärung: Speicher nicht als Letztverbraucher einstufen

Die Düsseldorfer Erklärung fordert einen klaren, regulatorischen Rahmen für die Markteinführung von Speichern. Als wichtige Flexibilitätsoption müssen demnach Speicher sowohl auf Netz- als auch auf Erzeugerseite gleichberechtigt mit den anderen Flexibilitätsoptionen im Markt agieren können. Speicher könnten eine Vielzahl von systemdienlichen Dienstleistungen zur Verfügung stellen, dies seien Dienstleistungen zur Förderung der Integration der erneuerbaren Energien, zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Stabilisierung der Netze. Die Technologien stehen bereit für den Markt. Und der Markt sei der größte Innovationstreiber, um den Einsatz von Speichern für die Energiewende weiter voranzubringen.

Sektorkopplung: Strom-, Wärme-, Gas- und Kraftstoffmärkte verknüpfen

Barrieren zwischen den Strom-, Wärme-, Gas- und Kraftstoffmärkten müssten jedoch abgebaut werden und die Sektorkopplung zu ermöglichen. Wichtige Zukunftstechnologien wie Power to X werden ohne einen Abbau der starren Sektorengrenzen stark behindert. Von der Politik erfordere das ein klares Bekenntnis zu Speichern. Um einen fairen Wettbewerb zu schaffen, dürften Speicher zudem nicht als Letztverbraucher eingestuft werden. Dann könne Deutschland auch mit anderen europäischen Staaten mithalten, in denen keine oder wesentlich geringere Netzentgelte für Speicher gezahlt werden müssen.

Bedeutung von kombinierten Lösungen für Strom-, Wärme- und Gasspeicher

Prof. Dirk Uwe Sauer, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der IRES, erklärte: „Die Energy Storage Europe zeigt, dass Industrie und Forschung die sektorenübergreifende Bedeutung von kombinierten Lösungen für Strom-, Wärme- und Gasspeicher wahrgenommen haben und aktiv Lösungen dafür vorbereiten oder schon anbieten. Die hohe Zahl von 140 Ausstellern belegt, dass sich nun auch für Unternehmen Möglichkeiten bieten, die in den vergangenen Jahren in Forschung und Entwicklung vorbereiteten Lösungen in den Markt zu bringen."

Urban Windelen, Geschäftsführer des Bundesverbandes Energiespeicher, ergänzte: „Energiespeichertechnologien sind reif für den Markt, das belegt wieder eindrucksvoll die diesjährige Energy Storage Europe. Einzig die Rahmenbedingungen stolpern hinterher und behindern noch die sinnvolle Einführung von netzdienlichen Speichern. Hier ist der Forderung von Minister Remmel auf der Konferenz unbedingt zuzustimmen, den rechtlichen Rahmen endlich anzupassen. Dies wird auch hohe Zeit. Ohne einen heimischen Markt ist es für die heimische Industrie schwierig zu bestehen im internationalen Wettbewerb.“

© IWR, 2016

18.03.2016

 



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