AKW-Sicherheit: "Bohr-Deppen" im Atomkraftwerk
Die Schweizer Atomaufsichtsbehörde Ensi hat bekannt gegeben, dass sechs Löcher in die wichtigste stählerne Schutzschicht im AKW Leibstadt gebohrt wurden.
Bohrlöcher in AKW-Schutzhülle wegen Feuerlöscher
Die Löcher wurden bei einer Routinekontrolle am 24.06.2014 entdeckt. Angestellte hatten diese Löcher in die Schutzhülle gebohrt, um Feuerlöscher aufzuhängen. "Die Bohrungen sind wanddurchdringend und stellen somit eine Beschädigung des Primärcontainments dar", schreibt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) und fordert eine definitive Lösung bis zum 18. Juli 2014.
Provisorische Reparatur - AKW-Abschaltung droht
Die Bohrungen konnten mit einer provisorischen Reparatur sofort abgedichtet werden. Das Ensi hat sich vergewissert, dass das Primärcontainment (Schutzhülle) des Kernkraftwerks Leibstadt bei einem Störfall seine Funktion aufrechterhält. Kommt es zu keiner Lösung bis zum 18. Juli 2014, muss das AKW abgeschaltet werden, so die Verfügung.
Atomkraftwerke in der Schweiz
Das Schweizer Atomkraftwerk Leibstadt wurde 1984 in Betrieb genommen und ist mit einer Leistung von 1.275 Megawatt (MW) das leistungsstärkste AKW in der Schweiz. Alle anderen Schweizer Kernkraftwerke sind leistungsschwächer und deutlich älter: Mühlenberg (1971) mit 390 MW, Gösch (1979) mit 1.035 MW sowie Berznau 1 (1969) und Berznau 2 (1971) mit jeweils 380 MW.
© IWR, 2014
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